Milarepa

Das Tibet des 11. Jahrhunderts ist ein Land voller Geheimnisse. Hier leben Buddhisten und Mystiker, Lamas, Magier und Heilige. Es kommt vor, dass man Yogis durch die Lüfte fliegen sieht.
Im Jahr des Wasserdrachens wird auf einer Hochebene im Schatten des Berges Tisi ein Kind geboren. Dem Jungen ist bestimmt, dereinst der berühmteste Heilige Tibets zu werden. Doch bis er zum Dichtermönch Milarepa (1052–1135) wird, trägt er den schlichten Namen Thopaga.
Er wächst im Dorf Kya Ngatsa, im Süden des Landes, als Sohn einer wohlhabenden Familie auf. Als er sieben Jahre alt ist, beendet ein Schicksalsschlag seine bis dahin so glückliche Kindheit. Sein Vater stirbt; dessen Bruder und seiner Ehefrau gelingt es, sich von dem Sterbenden als Vermögensverwalter einsetzen zu lassen. Von nun an wird das Leben für Thopaga, seine Mutter und seine Geschwister zur Qual. Acht Jahre lang haben sie seitens der ausbeuterischen Verwandten nur Bosheiten zu erwarten. Und als Thopaga endlich volljährig wird, weigern sie sich, ihm das Erbe zu überlassen.
Thopagas Mutter will Rache – und ihr Sohn scheint ihr dafür das richtige Werkzeug zu sein. Sie verkauft ihre letzten Besitztümer und schickt ihn zu einem Zauberer, bei dem er sich die Mittel aneignen soll, mit denen er den Onkel, die Tante und all ihre Familienangehörigen vernichten kann. Bei zwei Meistern der schwarzen Magie lernt Thopaga nun, wie man Stürme entfesselt und über den Tod gebietet. Mit einem 14-tägigen Ritual verursacht er die Zerstörung seines Dorfes und den Tod vieler Einwohner. Erst als er das Leid der Überlebenden wahrnimmt, meldet sich sein Gewissen. Von den Dörflern verfolgt, sucht er Zuflucht in einem Kloster. Dort findet er Schutz bei einem alten Mönch, der ihn in den buddhistischen Lehren unterweist.
Als er zu seinem Magier zurückkehrt, ist er nicht mehr der Gleiche. In Marpa findet er bald einen neuen Lehrer. Bei ihm wird aus Thopaga schließlich Milarepa, „Mila, der das Baumwollgewand des Asketen trägt“.
von Neten Chokling
mit Orgyen Tobgyal, Kelsang Chukie Tethong, Jamyang Lodro
Bhutan / USA 2005 95’

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