Baku, Ende der 80er Jahre. Die politischen Veränderungen, die den Zerfall der Sowjetunion nach sich ziehen werden, sind auch in der Hauptstadt Aserbaidschans zu spüren. Selbst für das Zusammenleben der normalen Einwohnerschaft dieser gastfreundlichen Stadt am Kaspischen Meer haben sie spürbare Folgen. So etwa in einem Haus, das mit Fariz und seiner Familie neue Mieter erhält. Fariz ist ein Flüchtling aus Nagorny Karabach, dem Autonomen Gebiet innerhalb Aserbaidschans, das mehrheitlich von Armeniern bewohnt wird. Nach Baku musste er fliehen, nachdem der Konflikt um die nationale Zugehörigkeit dieses Gebiets eskalierte. Schon nach kurzer Zeit gelingt es Fariz, bei seinen neuen Nachbarn ein Schuld bewusst sein in Hinsicht auf ihr angeblich unzureichendes politisches Enga gement zu wecken. Tatsächlich aber verfolgt Fariz ausschließlich eigene persönlichen Interessen, die mit seinen glühend vorgetragenen Erklärungen nicht das Geringste zu tun haben. Der einzige, der mutig genug ist, ihm angstfrei entgegenzutreten, ist Alik. Er gehört zu einer Generation, die unter der verbreiteten Unfähigkeit zum Kompromiss leidet, und möglicherweise bedeutet das sein Unglück ... Vor dem Hintergrund der persönlichen Tragödie des Protagonisten und der vielfältigen Probleme in seiner Nachbarschaft erzählt der Film vom Ende althergebrachter Traditionen.
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Nikola-Film International