Wonderful Town

Ton, ein junger Architekt aus Bangkok, soll den Wiederaufbau einer vom Tsunami zerstörten Ferienanlage im Süden Thailands überwachen. Statt in einer der Bettenburgen von Takua Pa mietet er sich in einem unscheinbaren Kleinstadthotel ein, wo er der einzige Gast zu sein scheint. Tons Flirt mit der jungen Hotelwirtin Na entwickelt sich zu einer leidenschaftlichen Beziehung, die dem argwöhnischen Blick ihres sinistren Bruders Wit nicht entgeht. Bereits die sanften Meereswellen, die in der ersten Einstellung des Films von einem subtil bedrohlichen elektronischen Sound überlagert werden, lassen ahnen, dass es in Wonderful Town um weit mehr geht als den üblichen Konflikt zwischen Stadt und Land. Die Schönheit der Landschaft verstellt Tons Blick für die soziale Dynamik des weitgehend entvölkerten Ortes, auf dessen kollektiver Psyche die Folgen der Katastrophe lasten. Na verkörpert beides: Schönheit und Verletzung. Sensibel, delikat und verführerisch inszeniert Aditya Assarat in seinem eleganten Spielfilmdebüt die arglose Inbesitznahme der leidenden Provinz durch den naiven Großstädter und lockt den Zuschauer geschickt in dieselbe Falle. Obwohl sich der Film unaufhaltsam zu einem veritablen Thriller entwickelt, mag man der Einsicht nicht nachgeben, dass im Paradies tiefe Wunden klaffen.
Christoph Terhechte
von Aditya Assarat
mit Anchalee Saisoontorn, Supphasit Kansen, Dul Yaambunying, Sorawit Poolsawat, Prateep Hanudomlap, Chatchai Sae-bae, Piyanut Pakdeechat, Noppong Sae-aong, Aroon Uisakul
Thailand 2007 92’

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Memento Films International

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