War Child

Vom Kindersoldaten zum Hip-Hop-Star – der Lebenslauf von Emmanuel Jal ist für Mitteleuropäer kaum vorstellbar. In seinem Film WAR CHILD zeichnet Christian Karim Chrobog das Leben des 1980 im Südsudan geborenen Musikers nach. Jal wurde in Tonj geboren. Sein Vater war Soldat der sudane­sischen Be­­freiungsarmee. Als seine Mutter starb, wurde der siebenjährige Jal in ei­nem Trainingscamp in Äthiopien zum Kindersoldaten ausgebildet. 1991 desertierte er mit 400 anderen Kindern. Nur zwölf Kinder überlebten die Flucht. Später wurde Jal von einer Mitarbeiterin der Kinderhilfs­orga­ni­sa­tion „Street Kids“ adoptiert. Seine neue Mutter, die mit einem Rebellen­füh­rer ver­hei­ratet war, schmuggelte den Jungen nach Kenia, wo er in Nairobi eine Schule besuchte. 1993 starb seine Adoptivmutter bei einem Auto­unfall. Da­raufhin ermöglichten ihm Freunde den weiteren Schulbesuch. 2005 landete er mit „Gua“ in Kenia einen Hit. Mittlerweile ist Jal in Afrika ein Star. Jal singt auf Englisch, Arabisch, Suaheli und in zwei sudanesischen Sprachen. Seine Liedtexte drehen sich um den Bürgerkrieg im Sudan und fordern zu Frieden und Toleranz auf. Jal: „Mit Worten kann man Menschen dazu bringen, einander umzubringen. Oder einander zu vergeben.“ Jal ist Sprecher von „Stop the Use of Child Soldiers“ und seit 2006 Botschafter der Entwick­lungs­hilfeorganisation Oxfam.
von Christian Karim Chrobog
mit Emmanuel Jal
USA 2008 94’ empfohlen ab 14 Jahren

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