City Of Borders

„Jeder kommt aus seinem privaten Ghetto und trifft sich im Shushan.“ Die­ser Satz ist mehr als bloß der Spruch eines Barbesitzers. Sa’ar Netanals Satz ist ein Statement. Seine Schwulenbar ist in Jerusalem ein Treffpunkt über alle Schranken der sexuellen Orientierung, der Ethnien und Religionen hinweg. Um zu ihr hin zu kommen, muss der strenggläubige Moslem und Palästinenser Boody nachts die von Stacheldraht gesäumte Grenze zwischen dem Westjordanland und Jerusalem überwinden und riskiert dabei, ver­haftet, wenn nicht erschossen zu werden. Bei Adam Russo, einem 19-Jäh­rigen, der ohne Shirt auf der Bühne tanzt, kann man die Narben der Wunden auf Brust und Armen noch sehen, die ihm orthodoxe Juden bei der Gay-Pride-Parade 2005 zufügten. Die 31-jährige palästinensische Jüdin Samira küsst ihre lesbische Geliebte Ravit. Damit bricht sie gleich zwei Tabus, das der gleichgeschlechtlichen Liebe und das einer Liebes­be­zie­­hung zwischen Juden und Arabern. Außerhalb der Bar haben sich jüdische, mos­lemische und christliche Fundamentalisten in einem Anflug von Soli­dari­tät zusammengerottet, um alle Versuche schwuler Aktivisten zu unterbinden, ein Leben ohne Diskriminierung zu leben.
CITY OF BORDERS folgt dem Leben von fünf Menschen, deren Wege sich in Sa’ar Netanals Bar kreuzen. Der ständigen Auseinandersetzung mit der erzkonservativen Stadt­ver­waltung Jerusalems müde, wird Sa’ar sie schließen. Boody findet sich als erste palästinensische Dragqueen in Warren, Ohio, wie­­der. Adam zieht sich ins Privatleben zurück, und Ravit stellt ihre Be­zie­hung zu Samira auf eine Probe, als sie sich entschließt, ein Kind zu bekommen, was Samira nie wollte.
von Yun Suh USA 2009 66’

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