Tumen heißt der Genzfluss zwischen Nordkorea und China. Der Tumen, ein eisiger Fluss, der lange Monate von einer Eisdecke bedeckt ist, trennt die Hungernden von den Armen. Ihn zu überschreiten ist gefährlich, nicht nur, weil das Eis oft brüchig ist. Denn Nordkorea bewacht seine Grenze mit schwerbewaffneten Soldaten. Trotzdem sollen nach chinesischen Angaben schon 400.000 Koreaner den Tumen überquert haben, um in China ihr Glück zu versuchen. Viele Nordkoreaner kommen auch nur, um in China Lebensmittel für ihre Familie aufzutreiben. So wie der Junge, mit dem sich der zwölfjährige Chang-ho anfreundet. Der Junge ist im gleichen Alter wie er und pflegt seine kranke Schwester, für die er immer wieder auf das chinesische Ufer wechselt. Doch der illegale kleine Grenzverkehr wird auch in China nicht von allen gern gesehen. Mit den Schleppern, die ihre Geschäfte mit den Ärmsten der Armen machen, ist nicht zu spaßen. Nur die chinesischen Kinder freunden sich mit den nordkoreanischen Grenzgängern an. Gemeinsam spielen sie Fußball und teilen ihre wenigen Lebensmittel. Auch Chang-hos stumme Schwester Soon-hee kümmert sich um den nordkoreanischen Freund ihres Bruders, mit dem die Geschwister bald viel Zeit verbringen. Immer wieder dröhnen die Lautsprecheransagen durch den Ort, die denen Strafen androhen, die sich mit Koreanern einlassen. Das Leben am Tumen ist gefährlich und kann sehr grausam sein. Dass es eine Zeit gab, in der eine Brücke den eisigen Grenzfluss querte und Nordkoreaner und Chinesen sich besuchen konnten, weiß nur noch eine alte Frau, die davon träumt, noch einmal in ihrem Leben das andere Ufer zu sehen.
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