Es gab eine Zeit, in der die Regenbogenfahne mehr war als ein Lifestyle-Versprechen. DETLEF führt uns in die Sturm-und-Drang-Zeit der schwulen Emanzipationsbewegung und beleuchtet ein fast vergessenes Kapitel westdeutscher Geschichte, als wichtige gesellschaftspolitische Veränderungen und elementare Rechte für Schwule und Lesben erkämpft wurden. Der 60-jährige Detlef Stoffel lebt mit seiner pflegebedürftigen 91-jährigen Mutter zusammen – eine Notgemeinschaft, die den Sohn zeitweise nervt, blockiert und überfordert. Bereit willig öffnet er ein faszinierendes Lebensarchiv, das Einblicke in bewegte, bewegende, aufregende und anregende Zeiten gewährt, als Utopien noch möglich schienen. Weggefährten und Zeitgenossen erinnern sich an die Aufbruchsstimmung, als Stoffel 1972 die Bielefelder Schwulengruppe IHB gründete, auf die Straße ging, Öffentlichkeitsarbeit machte und einen schwulen Bioladen betrieb. DETLEF ist eine nachdenkliche und oft nüchtern-lakonische filmische Bilanz.