Mina Walking
© Yosef Baraki
Lernbegierig, energisch, rebellisch. Man mag es kaum glauben, was die zwölfjährige Mina aus Kabul alles schafft, in einem von Männern dominierten Land und einem Leben voller Herausforderungen. Der Vater ist ein nutzloser Junkie, der Großvater hilflos und senil. Ihre Mutter wurde von den Taliban getötet. Jetzt lastet alles auf ihr. Sie allein versorgt den alten Mann. Sie holt das Wasser und kocht das Essen. Sie näht und wäscht die Wäsche, verkauft für einen Hungerlohn Krimskrams auf den Straßen und geht neben all dem auch noch in die Schule. Immer ist sie in Eile, selten hat sie Zeit, einmal auszuruhen, etwa in der Abenddämmerung auf dem Dach ihrer kärglichen Behausung. Nie erntet Mina ein Lob, höchstens Vorwürfe vom Vater. Mit seinem besten Freund legt sie sich an, weil er sein Dealer ist – natürlich vergeblich. Es ist ein Wunder, dass Mina nicht den Mut verliert. Erst als der Großvater stirbt, wird ihr alles zu viel. Gedreht auf den turbulenten Straßen von Kabul, schildert der Film in dokumentarischem Tonfall den harten Alltag in einem vom Krieg gebeutelten Land.