Ismir ist nervös. Von Sarajevo aus ist er auf dem Weg zu seinem Vater, der im halboffenen Vollzug im Gefängnis sitzt. Wegen einer Verspätung bleiben Vater und Sohn nur 20 Minuten für die wichtige Begegnung. Da ist es schwer, miteinander ins Gespräch zu kommen. Unbeholfen sitzen sie beieinander und finden nicht die rechten Worte. Was gibt es Neues, wie geht es in der Schule, Kriegerlebnisse, die der Sohn zum hundertsten Mal aus dem Munde seines Vater hört – das alles bringt die beiden nicht zusammen. Doch als sie endlich aufhören zu reden, als sie aufstehen und ein bisschen boxen, nur so zum Spaß, aber auch, um zu trainieren, da keimt zwischen Vater und Sohn etwas auf. Und als der viel kleinere Ismir seinem kräftigen Vater einen gezielten Treffer verpasst, einen der richtig sitzt und bei dem der Schmerz noch eine ganze Weile anhält, da ist das Eis gebrochen.