Ein junger Mann betritt eine mächtige Kirche. Vor dem Altar bleibt er eine Weile stehen und bekreuzigt sich, dann nimmt er im Beichtstuhl Platz. Es ist lange her, dass er zuletzt gebeichtet hat, bekennt er dem mitfühlenden Priester hinter der Trennwand. Was er heute zu berichten hat, wiegt schwer. Er plant ein Verbrechen, eine Tat, für die es keine Vergebung geben kann. Vor langer Zeit hat ihm jemand etwas angetan, das er nicht vergessen kann. Ruhig fragt der Priester nach, und ruhig antwortet der junge Mann. Bald geht es nicht mehr um dessen Sünden, sondern um die eines anderen. Es geht um das, was das Opfer bis heute nicht bewältigt hat. Was nicht mehr zu heilen ist, am allerwenigsten durch Beten und beruhigende Gespräche. Die düsteren Gemäuer der hochragenden Kirche werden zum Sinnbild einer Institution, auf der eine nicht abgegoltene Schuld lastet.