WORLD CINEMA FUND DAY 2021
„Decolonising Cinema“ war das zentrale Thema des WCF Day am 5. März 2021.
„Decolonising Cinema“
Die Gegenwart ist ein Spiegel der Vergangenheit. Die Folgen des Kolonialismus spiegeln sich im Alltag vieler Länder wider, und das Thema wird immer sichtbarer in den Projekten, die beim WCF eingereicht werden. Der WCF Day hat ein Schlaglicht auf beeindruckende und originäre lateinamerikanische und afrikanische Projekte und Initiativen geworfen, die sich mit Kolonialismus und dessen langfristigen Auswirkungen beschäftigen.
Inwiefern hat die koloniale Geschichte bestimmte Länder und deren Filmkulturen geprägt? Inwiefern werden Kolonialismus und Postkolonialismus in früheren Filmen und in der aktuellen Filmproduktion reflektiert? Gehen Filmschaffende aus Förderregionen mit diesem dramatischen historischen Erbe bewusst um?
Reflektiert wurden auch die Erfahrungen und das Vermächtnis der „Drittes Kino“-Bewegung der 1960er und 70er Jahre und die „Decolonising and Decolonised“-Bemühungen der Filmemacher*innen aus WCF-Regionen und –Ländern in den letzten Jahrzehnten, insbesondere im Hinblick darauf, dass ihre Filme oft von europäischen Förderinstitutionen unterstützt wurden.
„Cinema Spaces und Decolonising Cinema“
Kino bedeutet auch Kinoraum und der WCF glaubt fest an das Kino als sozialen Raum. Kinoräume (cinema spaces) generieren neue Realitäten, Energiequellen und neue kreative Zusammenschlüsse, deren Ziel es ist, die notwendigen Bedingungen für eine Stärkung des unabhängigen Kinos in den WCF-Regionen zu schaffen. Der Kinoraum (cinema space) ermöglicht auch die Wiederherstellung von Strukturen, damit sich lokale zeitgenössische Kunst und lokales Kino entfalten können - für ein lokales wie auch ein internationales Publikum.
Ein Gespräch mit Vertreter*innen des afrikanischen „Cinema Spaces Network“ (CSN) beschäftigte sich mit der Förderung bereits existierender und Erschaffung weiterer Kinoräume in Afrika.
Der WCF Day wurde pandemiebedingt online angeboten und ist über YouTube on demand verfügbar.