Le Bal

Der Ball
Ein Pariser Tanzlokal im Wandel der Jahrzehnte. Hier trifft man sich an jedem Samstag nachmittag, amüsiert sich, vergisst für ein paar Stunden den Alltag. Doch das äußere Leben lässt sich nicht an der Eingangstür abweisen, es dringt mit Macht herein. Die Jahre der Volksfront, des Zweiten Weltkriegs und der deutschen Besatzung, die Fünfzigerjahre mit ihren Konfrontationen und Verwerfungen, der Aufbruch der Studenten und Intellektuellen 1968: Jede Zeit hinterlässt ihre Spuren auch im Tanzpalast. Dabei sprechen die Menschen im Film kein Wort, die Paare gleiten übers Parkett, verlieren sich im Musette-Walzer oder im Tango, tanzen Samba, Rumba oder Rock’n’Roll und finden schließlich sogar Gefallen am Disco-Sound.
Dem 1931 geborenen Ettore Scola, der für Le Bal 1984 den Silbernen Bären der Berlinale erhielt, gelang ein schwereloser, episodischer Film ohne jeden Dialog, mit einer Fülle subtiler Beobachtungen und Details. Eine ebenso komödiantische wie melancholische Erzählung über das Wechselspiel zwischen Politik und Individuum, die große Geschichte und das „kleine“ Schicksal. Die Berlinale ehrt Ettore Scola, der am 19. Januar in Rom verstarb.
von Ettore Scola
mit Christophe Allwright, Aziz Arbia, Marc Berman, Regis Bouquet
Frankreich / Italien / Algerien 1983 112’

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