Zusätzliches

11.09.2020
Aufruf zur sofortigen Freilassung der iranischen Menschenrechtlerin Nasrin Sotoudeh

Die Internationalen Filmfestspiele Berlin und die European Film Academy fordern die iranischen Behörden auf, die Autorin, Menschenrechtlerin und Aktivistin Nasrin Sotoudeh unverzüglich und bedingungslos freizulassen.

Sie steigt als letzter Fahrgast in Jafar Panahis Taxi Teheran, den Gewinner des Goldenen Bären 2015, wo sie offen über ihr Engagement für politische Gefangene spricht und das Publikum sofort mit ihrer fröhlichen und energiegeladenen Art verzaubert. Gemeinsam mit dem Regisseur wurde Nasrin Sotoudeh 2012 mit dem Sacharow-Preis des Europäischen Parlaments ausgezeichnet. Sie ist eine der bekanntesten Stimmen des Gewissens im Iran und wird schon lange von den iranischen Behörden verfolgt.

Nasrin Sotoudeh wurde im Juni 2018 wegen zweifelhafter Vorwürfe in Zusammenhang mit ihrer Tätigkeit als Anwältin verhaftet und zu über 30 Jahren Haft sowie 148 Peitschenhieben verurteilt. Sie sitzt derzeit im berüchtigten Gefängnis Evin in Teheran ein, wo sie am 11. August zum zweiten Mal in den Hungerstreik getreten ist, um gegen die Weigerung des Regimes zu protestieren, politische Gefangene während der Pandemie freizulassen. Ihr Zustand ist kritisch und sie muss sofort entlassen werden, um medizinisch versorgt werden zu können.

Wir fordern die iranischen Behörden auf, sämtliche Vorwürfe gegen Nasrin Sotoudeh fallenzulassen und sie unverzüglich freizulassen, damit sie medizinisch versorgt werden kann. Außerdem rufen wir alle Film- und Kulturinstitutionen auf der ganzen Welt dazu auf, sich uns anzuschließen und ermutigen alle dazu, die PEN-Petition für die Freilassung von Nasrin Sotoudeh online zu unterzeichnen: https://pen.org/sign-now-iran-must-release-nasrin-sotoudeh/


Presseabteilung
11. September 2020