Encounters | Auszeichnungen

05.03.2021
Berlinale 2021: Preise in der Sektion Encounters

Die Encounters-Jury - die Programmerin Florence Almozini (Frankreich), die Künstlerische Leiterin des Mar del Plata Festivals Cecilia Barrionuevo (Argentinien) sowie der Autor und Kritiker Diedrich Diederichsen (Deutschland) - hat über die Preise entschieden.
Die feierliche Preisverleihung wird beim Summer Special (9.-20. Juni 2021) stattfinden.

Bester Film

Nous (We) von Alice Diop (Frankreich) - Dokumentarische Form

Jury-Begründung:
„Eine Arbeit, die echte Feinfühligkeit und Sensibilität erkennen lässt in der Gestaltung eines gemeinschaftlichen, vielstimmigen Porträts, das tiefsinnig, nuanciert und vor allem reich an gelebter Erfahrung ist.“

Spezialpreis der Jury

Vị (Taste) von Lê Bảo (Vietnam / Singapur / Frankreich / Thailand / Deutschland / Taiwan) - Debütfilm

Jury-Begründung:
„Eine unerschrocken klar choreographisch komponierte Abstraktion sozialer Verhältnisse, die sich sehr konkreter Bausteine bedient - Slumarchitektur, Fußballregeln, Kochen, die Schwere menschlicher Körper -, um ein ebenso stabiles wie nervöses Spannungsfeld zwischen asketischer Befreiung und dystopischer Regression aufzuspannen.“

Beste Regie (ex-aequo)

Das Mädchen und die Spinne (The Girl and the Spider) von Ramon Zürcher und Silvan Zürcher (Schweiz)

Jury-Begründung:
„Die beeindruckende Ausführung einer rigorosen Inszenierung, welche die Mehrdeutigkeit jeder Figur mit Anmut, Humor sowie Raffinesse unterstützt und letztlich die Komplexität menschlicher Beziehungen umfasst.”

Beste Regie (ex-aequo)

Hygiène sociale (Sozialhygiene) von Denis Côté (Kanada)

Jury-Begründung:
„Der Film zeigt eine unglaubliche Gewandtheit im Mischen unterschiedlicher Klangfarben, filmgeschichtlicher Bezüge und vielfältiger, wunderbar wortreicher Gestalten, gekrönt von einem feinen und doch warmen Humor, der im Moment dringend gebraucht wird.“

Lobende Erwähnung

Rock Bottom Riser von Fern Silva (USA) - Experimentalfilm / Debütfilm

Jury-Begründung:
„Ein Film, der von der Einsamkeit eines aufgewühlten Felsens erzählt: allein im Ozean, in der Galaxis, im Universum. Dabei findet er ebenso virtuos wie unerwartet sehr verschiedene Bilder für die Notwendigkeit der Dekolonisierung der Naturwissenschaft.“


Presseabteilung
5. März 2021