Generation | Auszeichnungen
24.02.2023
Gläserne Bären und die Preise der Bundeszentrale für politische Bildung bei Generation 14plus
Gläserne Bären
Die Mitglieder der Jugendjury Generation 14plus – Leia Haarhuis, Leo Hanstein, Anna Lena Hiemer, Anouk Segebart, Jonas Volkers - vergeben die folgenden Preise:
Gläserner Bär für den Besten Film: Adolfo
von Sofía Auza, USA / Mexiko
Bushaltestelle-Außen-Nacht.
Detailshot auf eine Zigarettenschachtel. Der Bus ist schon abgefahren, doch wir werden trotzdem auf eine Reise mitgenommen.
Durch eine unverhoffte aber intensive Begegnung Fremder und ihrem geistreichen Humor begleiten wir zwei grundlegend unterschiedliche Menschen durch eine verzaubernde Nacht voller Farben, Gedanken und poetisch-philosophischen Dialogen. Der Film hat uns durch seine Detailverliebtheit überzeugt, mit der er inspirierende Charaktere zeichnet, die versuchen, ihre Vergangenheit zu verarbeiten und gleichzeitig nach vorne zu schauen.
Statt tausend nur eine Nacht - und vielleicht reichen die Zigaretten am Ende ja doch?
Lobende Erwähnung: And the King Said, What a Fantastic Machine
von Axel Danielson, Maximilien Van Aertryck, Schweden / Dänemark
Dieser Film hat sich abgehoben, durch seinen einzigartigen Stil und seine humorvolle sowie kreative Erzählung der Geschichte einer Technologie, mit der ihr alle vertraut seid. Er beleuchtet nicht nur die Entwicklung des Mediums, sondern auch die Vor- und Nachteile die es bringt. Besonders gefallen hat uns die Nutzung bunter Ausschnitte aus verschiedensten Quellen, die zusammengesetzt trotzdem eine Einheit bilden.
Gläserner Bär für den Besten Kurzfilm: Man khod, man ham miraghsam (And Me, I'm Dancing Too)
von Mohammad Valizadegan, Iran / Deutschland / Tschechien
Frau: Eine Person, die sich als weiblich identifiziert.
Leben: Die Zeitspanne zwischen Geburt und Tod. Das Erlebnis lebendig zu sein.
Freiheit: Die Abwesenheit von Zwang und Einschränkungen. Die Möglichkeit sich so auszudrücken, wie man will.
Tanz: Ein Ritual, ein Brauch, eine Berufstätigkeit, eine Sportart, eine Therapieform, eine soziale Interaktion oder schlicht ein Gefühlsausdruck. Tanzen ist Befreiung.
Der Film hat uns nicht nur bewegt und berührt, sondern auch nachdenklich und vor allem kämpferisch gestimmt, durch die authentische Darstellung von Themen, die heute leider immer noch so relevant sind, wie sie es vor Jahren waren.
Lobende Erwähnung: Szemem sarka (From the Corner of My Eyes)
von Domonkos Erhardt, Ungarn
Erinnert ihr euch an diesen einen Moment in eurem Leben? Vielleicht war er besonders magisch, vielleicht besonders intensiv… Ein Film hat uns an solche Momente erinnert und uns von Anfang an auf eine Reise hinter die Spieglung der Realität mitgenommen. Wir wurden durch den harmonischen Stil inspiriert und nachdenklich gestimmt. Am Ende hat uns die Detailverliebtheit und die berührende Begegnung überzeugt. Ein Einblick in eine mögliche Traumwelt aus dem Augenwinkel.
Preise der Generation 14plus Internationalen Jury, gestiftet von der Bundeszentrale für politische Bildung
Die Mitglieder der Generation 14plus Internationalen Jury – Kateryna Gornostai, Fion Mutert, Juanita Onzaga – vergeben die folgenden Preise:
Großer Preis der Generation 14plus Internationalen Jury für den Besten Film, im Wert von 7.500 Euro:
Hummingbirds
von Silvia Del Carmen Castaños, Estefanía “Beba” Contreras, USA
Für einen berührenden und subtilen Blick in intime Momente eindrücklicher Charaktere, die mit ihrer Freundschaft wachsen. Ihre Selbstbestimmung und Spielfreude, in beiden Rollen - als Protagonist*innen und Autor*innen - ist inspirierend.
Ihre Aktionen, Jokes, Lieder, ihr Lachen und ihre Körper sind politisch - und ein notwendiger Weg des Widerstandes.
Lobende Erwähnung: Mutt
von Vuk Lungulov-Klotz, USA
Für einen Film mit komplexen, ambivalenten Charakteren und Beziehungen, erzählt innerhalb der Geschichte eines einzigen Tages, an dem die Vergangenheit zurück in das Leben des Protagonisten kommt. Mit brillantem Schauspiel und überraschendem Storytelling.
Spezialpreis der Generation 14plus Internationalen Jury für den Besten Kurzfilm im Wert von 2.500 Euro:
Infantaria (Infantry)
von Laís Santos Araújo, Brasilien
Für eine atmosphärische Geschichte, der es gelingt, eine einzigartige cineastische Welt zu erschaffen, in der das Frausein durch jeden einzelnen Charakter komplexe Konturen erhält. Ein Film voller Schichten, deren gemäldeartigen Frames, leuchtende Farben und faszinierende Welten die Bedeutung der gegenseitigen Unterstützung zwischen Frauen beleuchtet.
Lobende Erwähnung: Incroci
von Francesca de Fusco, USA / Italien
Für einen warmen und persönlichen Coming-Of-Age-Film über Gefühle, die sich nur schwer begreifen lassen. Wie eine Fotografie erfasst der Film Momente im Leben der Protagonist*innen, die uns fühlen und erinnern lassen, was Neugierde und Verbindungen zum Gegenüber in einem jungen Leben bedeuten.
Presseabteilung
24. Februar 2023