Retrospektive, Berlinale Classics & Hommage

31.10.2023
Berlinale Classics 2024:
Stummfilmklassiker Kohlhiesels Töchter von Ernst Lubitsch – Weltpremiere der digital restaurierten 4K-Fassung

Henny Porten und Emil Jannings in Kohlhiesels Töchter von Ernst Lubitsch

Die Berlinale Classics präsentieren am 18. Februar 2024 die Weltpremiere der digitalen 4K-Restaurierung des Stummfilmklassikers Kohlhiesels Töchter (Regie: Ernst Lubitsch, D 1920). Die digitale 4K-Restaurierung der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung wird mit einer neuen Filmmusik von Leopold Hurt von Mitgliedern der Berliner Philharmoniker unter der Leitung von Simon Rössler im Haus der Kulturen der Welt aufgeführt.

Rainer Rother, Leiter der Retrospektive und Künstlerischer Direktor der Deutschen Kinemathek, kommentiert: „In dem an William Shakespeares Der Widerspenstigen Zähmung angelehnten Schwank brilliert Henny Porten in einer Doppelrolle, erstmals arbeitet sie hier mit Regisseur Ernst Lubitsch zusammen. Kohlhiesels Töchter wurde im März 1920 uraufgeführt und entwickelte sich zum Kassenschlager. Der Film wurde Lubitschs populärstes in Deutschland gedrehtes Werk.“

Die Neukomposition von Leopold Hurt entstand im Auftrag von ZDF/Arte. Leopold Hurt ist einer der vielseitigsten deutschen Komponisten seiner Generation, ein entschiedener Modernist und zugleich sehr versiert im Umgang mit historischen Materialien und Techniken. Da verwundert es wenig, dass er sich auch intensiv mit dem Medium Stummfilm beschäftigt hat – unter anderem in Kooperation mit dem Elektronik-Duo Gebrüder Teichmann. Für die Musik zu Kohlhiesels Töchter hat er sich für eine rein akustische Besetzung von zwölf Instrumenten (Streichquintett, Schlagzeug, Klavier und fünf Bläser) und damit für eine klassische Stummfilm-Kinobesetzung entschieden, die ihm viele Möglichkeiten zur musikalischen Kommentierung von Lubitschs Anti-Emanzipations-Komödie gibt.

Nach der Uraufführung wurde Ernst Lubitschs Kohlhiesels Töchter 1920 leicht überarbeitet, um das Jugendverbot der Filmprüfstelle Berlin zu umgehen. Das Originalnegativ des Films ist nicht erhalten. So diente die Kombination dreier Zellulosenitrat-Kopien aus dem Danish Film Institute und dem Bundesarchiv 2023 als Grundlage für die digitale Restaurierung der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung in 4K. Anhand von Referenzen wurden dabei die ursprüngliche Schnittreihenfolge und Viragierung rekonstruiert. Gefördert wurde die digitale Restaurierung durch das Förderprogramm Filmerbe (FFE) und die großzügige Unterstützung von Bertelsmann.

„Wir freuen uns, die langjährige Zusammenarbeit mit der Deutschen Kinemathek, der Stiftung Berliner Philharmoniker und ZDF/Arte bei einem besonderen Stummfilm- und Musik-Highlight fortzusetzen und darauf, das Talent des großen Ernst Lubitsch mit einer brandneuen Filmmusik zu genießen. Als perfektes Beispiel für den von Lubitsch in den ersten Jahren seiner Karriere geprägten Slapstick-Stil ist Kohlhiesels Töchter ein Film, der eine dringend benötigte Leichtigkeit in unseren dunklen, aktuellen Alltag bringt“, sagt das Leitungsduo der Berlinale, Mariëtte Rissenbeek und Carlo Chatrian.

Die Weltpremiere der digital restaurierten 4K-Fassung von Kohlhiesels Töchter ist eine Zusammenarbeit der Internationalen Filmfestspiele Berlin mit der Deutschen Kinemathek in Kooperation mit der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung und ZDF/Arte. Die TV-Premiere auf Arte folgt im Mai 2024.

Kohlhiesels Töchter
Ernst Lubitsch, Deutschland 1920
Weltpremiere der digital restaurierten Fassung (DCP 4K)

Hinweis: Für den erkrankten Leopold Hurt übernimmt Diego Ramos Rodríguez die Komposition einer neuen Filmmusik für Kohlhiesels Töchter.


Presseabteilung
31. Oktober 2023
(aktualisiert am 31. Januar 2024)