Zusätzliches

22.01.2024
Berlinale Goes Kiez 2024: Ein Fest der Kinokultur

Berlinale Goes Kiez im City Kino Wedding

Kaum eine andere Stadt hat so viele Programmkinos wie Berlin. In ihrer Vielfalt sorgen sie für ein einzigartiges Angebot an Filmen und eine Vielzahl an filmkulturellen und gesellschaftspolitischen Veranstaltungen. So unterschiedlich wie ihre Programme sind auch die einzelnen Kinos. Als Orte von Gemeinschaft und Diskurs sind sie nicht nur besondere Treffpunkte für Filmliebhaber*innen, sondern tragen zu Verständigung und einem empathischen Miteinander bei.

Berlinale Goes Kiez richtet deshalb auch zur kommenden Berlinale die Aufmerksamkeit auf die Kiezkinos. Gemeinsam mit dem Publikum möchte das Festival den Film und besonders das Kino feiern und die wertvolle Arbeit der Programmkinos würdigen. Nach bewährtem Konzept zieht der kleine rote Teppich vom 17. bis 23. Februar 2024 von Kiez zu Kiez und über den Stadtrand hinaus.

Die sieben Kinos von Berlinale Goes Kiez 2024

Den Auftakt von Berlinale Goes Kiez macht in diesem Jahr das City Kino Wedding, das nach einem Betreiberinnenwechsel vor gut einem Jahr nun mit viel Leidenschaft von Andrea Stosiek (ebenfalls Sputnik Kino) geführt wird. Mit seiner großzügigen 1960er-Jahre-Architektur hat sich das Kino insbesondere als Gastgeber zahlreicher Festivals und durch abwechslungsreiche Sonderveranstaltungen einen Namen gemacht.

Die Neuen Kammerspiele Kleinmachnow gehören aufgrund der besonderen Verbundenheit mit ihrem Publikum zu den Kiezkino-Klassikern. Das Traditionshaus ist nicht nur ein Kino, das den Schwerpunkt auf den europäischen Arthouse-Film legt und ein großes Herz für das Kinderkino beweist. Sondern es bietet auch ein breites kulturelles Angebot aus Konzerten und Theatervorstellungen sowie Musikkurse für Groß und Klein.

Nach Verdrängung aufgrund von Bauvorhaben hat das Kino Zukunft eine neue Heimat gefunden. Dank eines kleinen Wunders eröffnete es Mitte Dezember 2023 keine fünf Minuten von der alten Location entfernt zwischen Treptower Park und Ostkreuz in Alt-Stralau 68. Im Kinosaal mit 64 Sitzplätzen laufen täglich drei Filme, im Klaviersalon gibt es unter anderem den „Wednesday Jazz“ zu hören, die Bar bietet selbstgebrautes Bier und eine großzügige Außenterrasse.

Die Geschichte des Kinos Toni geht bis ins Jahr 1920 zurück. Es ist seither mehrfach umgebaut und von wechselnden Betreiber*innen geführt worden. Als letztes Ostberliner Kino in Privatbesitz wurde es 1979 von der Bezirksdirektion übernommen und nach der Wende von der Treuhand zum Verkauf ausgeschrieben. 1992 erwarb der Regisseur Michael Verhoeven das „Wohnhaus mit Lichtspieltheater“ und erweiterte es um einen zweiten Saal. Seit dem Verkauf an den Berliner Filmverleih Neue Visionen im Jahr 2018 sind Iris Praefke und Wulf Sörgel (beide ebenfalls Kino Moviemento und Kino Central) die aktuellen Betreiber*innen.

Das Babylon Kreuzberg ist seit 1986 Teil der Yorck-Kinogruppe. Erbaut auf Ruinen im Jahr 1955 zog es bis zum Bau der Mauer viele Besucher*innen aus dem Ostteil der Stadt an, die hier „Westfilme“ sehen konnten. In den 1970er Jahren wurde türkisches Programm gespielt. Seit einem Komplettumbau in den 1980er Jahren ist es für seinen spiralförmigen Sternenhimmel im großen Saal bekannt und spielt ausschließlich Filme in Originalfassung.

Das Sinema Transtopia ist Berlins jüngstes Kino. Abseits von regulären Kinostarts präsentiert es ein täglich wechselndes, kuratiertes Programm aus Filmen und Gesprächen, das sich transnationalen, (post-)migrantischen und postkolonialen Perspektiven verschrieben hat. Nach zwei Jahren im Haus der Statistik, wo es im Rahmen eines stadtpolitischen Modellprojekts als Kinoexperiment gestartet war, hat es im Januar 2023 einen festen Ort im Wedding gefunden und erweitert die Berliner Kinolandschaft so um einen stetigen diskursiven Raum.

Das Cosima Filmtheater eröffnete 1935 als neuntes Friedenauer Kino in damals gängiger Kinobauweise innerhalb eines Wohnhauses mit einem schlauchartigen Saal. Seit den 1960er Jahren wurde das Kino von demselben Theaterleiter geführt. 2022 übernahm Karlheinz Opitz (ebenfalls Eva Lichtspiele) und ließ das Kino aufwendig sanieren. Im Juli 2023 eröffnete es in neuem Glanz und spielt neben aktuellen Arthouse-Filmen regelmäßig ausgewählte Filmklassiker und „Berlin-Filmraritäten“.

1. Samstag, 17.2. City Kino Wedding
2. Sonntag, 18.2. Neue Kammerspiele Kleinmachnow
3. Montag, 19.2. Kino Zukunft (Friedrichshain)
4. Dienstag, 20.2. Kino Toni (Weißensee)
5. Mittwoch, 21.2. Babylon Kreuzberg
6. Donnerstag, 22.2. Sinema Transtopia (Wedding)
7. Freitag, 23.2. Cosima Filmtheater (Friedenau)

Die Besonderheiten eines jeden Ortes stellen die Betreiber*innen in kurzen Videoporträts selbst vor. Sie geben Einblicke in den Kinoalltag, erzählen persönliche Geschichten zum Haus und laden zur Entdeckung ihres Kinos ein.

Sonderveranstaltung in der JVA-Plötzensee

2018 wurde die Sonderreihe Berlinale Goes Kiez erstmals um die Präsentation eines Berlinale-Films in einem Berliner Gefängnis erweitert. Nach den positiven Erfahrungen aus den letzten Jahren wird die Zusammenarbeit auch 2024 fortgesetzt. Dem Anliegen, Barrieren abzubauen und kulturelle Teilhabe zu ermöglichen, wird Berlinale Goes Kiez dadurch in besonderer Weise gerecht.

Informationen zum kompletten Programm von Berlinale Goes Kiez sowie den Zugangsvoraussetzungen zur Sonderveranstaltung in der JVA werden in einer weiteren Pressemitteilung am 6. Februar bekannt gegeben.

Berlinale Goes Kiez wird vom Medienboard Berlin-Brandenburg unterstützt.


Presseabteilung
22. Januar 2024