Eine Prämie für Irene

A Bonus for Irene
„Allein machen sie dich ein“, wussten schon Ton Steine Scherben. So könnte man auch Helke Sanders ersten mittellangen Spielfilm Eine Prämie für Irene überschreiben und den Dokumentarfilm The Woman’s Film des San-Francisco-Newsreel-Kollektivs. Sander porträtiert Irene, eine alleinerziehende Mutter und Arbeiterin in einer Waschmaschinenfabrik. Im Alltag lässt sie sich nichts gefallen, weder die Ungleichbehandlung im Betrieb noch die sexuelle Belästigung durch Männer. Doch klar ist: Ohne solidarische Geschlechtsgenossinnen wird sie keine Chance haben. Die Frauen in The Woman’s Film sind schon einen Schritt weiter, sie haben sich zu einer Frauenrechtsgruppe zusammengeschlossen und berichten hier in Interviews von Diskriminierung, Rassismus und Gewalt in Beziehungen. Ein Stück ungefilterter Oral History, das die Militanz der frühen 70er Jahre wiederaufleben lässt.
von Helke Sander
mit Gundula Schroeder, Sarah Schumann, Helga Foster, Hanne Herkommer, Käte Jaenicke, Dörte Haack, Ingo Busche, Christian Ziewer, E. Berty, G. Schettling, H. Müller, M. Arndt, A. Becker, R. Minow, C. Görna, A. Bzik, E. Reichelt, G. Grundmann
Bundesrepublik Deutschland 1971 Deutsch 50’ Schwarz-Weiß

Mit

  • Gundula Schroeder (Irene)
  • Sarah Schumann
  • Helga Foster
  • Hanne Herkommer
  • Käte Jaenicke
  • Dörte Haack
  • Ingo Busche
  • Christian Ziewer
  • E. Berty
  • G. Schettling
  • H. Müller
  • M. Arndt
  • A. Becker
  • R. Minow
  • C. Görna
  • A. Bzik
  • E. Reichelt
  • G. Grundmann

Stab

Regie, Buch Helke Sander
Kamera Christoph Roth
Musik Ton, Steine, Scherben
Ton Günther Hoffmann, Frank Glaubrecht, Dörte Völz
Ausstattung Petra Hinze
Regieassistenz Iris Wagner
Produktionsleitung Olaf I. Gibbins, René Verdan
Produzent*in Friedrich Kramer

Produktion

Friedrich Kramer

Helke Sander

Geboren 1937 in Berlin. Sie besuchte zunächst eine Schauspielschule in Hamburg, bevor sie 1959 nach Helsinki ging, wo sie Germanistik und Psychologie studierte und als Regisseurin für Theater und Fernsehen arbeitete. Nach ihrer Rückkehr nach Berlin nahm Sander ein Studium an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB) auf, zugleich realisierte sie erste Kurzfilme. 1968 gehörte sie zu den Begründer*innen des „Aktionsrates zur Befreiung der Frauen“. Helke Sander lehrte Film an der Hamburger Hochschule für bildende Künste und ist neben ihrer Filmarbeit auch als Autorin tätig.

Filmografie

1966 Subjektitüde (Subjectitude); 4 Min., Special 2005, Retrospektive 2016 1971 Eine Prämie für Irene; 50 Min. 1977 Redupers – Die allseitig reduzierte Persönlichkeit (The All-Around Reduced Personality – Outtakes); 98 Min., Retrospektive 1990, Forum 2010, Retrospektive 2019 1981 Der subjektive Faktor; 138 Min. 1984 Der Beginn aller Schrecken ist Liebe; 117 Min. 1985 Nr. 1 – Aus Berichten der Wach- und Patrouillendienste (From The Reports Of Security Guards & Patrol Services Part 1); 10 Min., Wettbewerb 1985, Retrospektive 2010 1991 BeFreier und Befreite (Liberators Take Liberties); 180 Min., Panorama 1992 1997 Dazlak; 89 Min. 2001 Dorf; 90 Min. 2005 Mitten im Malestream; 92 Min.

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2020