Human Zoo
© EUROPACORP 2008 – Photo Magali Bragard
Adria ist zur Hälfte Serbin, zur anderen Hälfte Albanerin. Die Geschichte dieser jungen Frau erzählt der Film der dänischen Regisseurin Rie Rasmussen gleichfalls in zwei einander komplettierenden Hälften. Zum einen spielt er in der Vergangenheit, zur Zeit der schlimmsten Kämpfe im damals noch unumstritten serbischen Kosovo, zum anderen in der Gegenwart in Marseille. Hier lebt Adria inzwischen als illegale Einwanderin – was sich für sie gleichfalls als ein heikler Status erweist. Im Laufe der filmischen Erzählung, die sich an literarischen Vorbildern orientiert, indem sie das Schicksal Adrias nicht linear, sondern auf vielfach miteinander verwobenen Zeitebenen präsentiert, wird die junge Frau mit schrecklichen Greueltaten konfrontiert. Sie muss darüber hinaus aber auch in etlichen unbewaffneten Auseinandersetzungen bestehen, aus denen sich, ebenso wie aus zarten Momenten der Liebe, ihr Leben in einem nur scheinbar gitterlosen Käfig zusammensetzt. Luftangriffe auf Belgrad und die europäische Unterwelt spielen darin ebenso eine Rolle wie spontanes Verlangen, aus dem sich echte Liebe entwickeln könnte. Als „ein Produkt imaginärer Grenzen sinnlos gewordener Staaten“ sucht Adria ihr seelisches Gleichgewicht – und ihre Identität als Mensch und Frau, während sie zugleich doch in einem von Gewalt geprägten, vorwiegend von Männern aufrechterhaltenen Zoo gefangengehalten und ausgebildet wird. Es ist nicht ihr Spiel – doch sie lernt es gut.
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