Im Norden Berlins liegt versteckt in einem Wohngebiet, umgeben von Mauern, ein Urwald aus Bäumen, Rhododendron und Efeu. Zwischen dem wuchernden Grün stehen abertausende Steine – große und kleine, kunstvolle und schlichte, prächtige und verfallene, namenlose und solche mit unentzifferbaren Inschriften.
Weißensee ist der größte jüdische Friedhof in Europa, auf dem noch bestattet wird. Etwa 86 Fußballfelder hätten dort Platz. Wenn man über den Friedhof geht, spaziert man wie durch ein Geschichtsbuch. Lang ist die Liste berühmter Künstler, Philosophen, Juristen, Architekten, Ärzte, Religionslehrer und Verleger, die dort beerdigt sind. Nur wenige wissen, dass das unter Denkmalschutz stehende Areal in einigen Jahren offiziell zum Welterbe der UNESCO zählen soll.
Weißensee ist ein Märchenwald, ein Geschichtsbuch, ein Dschungel inmitten der deutschen Hauptstadt, vor allem aber ist Weißensee ein höchst lebendiger Ort: Auf dem riesigen Gelände suchen argentinische Großfamilien nach dem Grab ihrer Vorfahren. Restauratoren bemalen Gräber mit funkelnden Davidsternen, während der schmächtige Herr in der Friedhofsregistratur einer Busladung Exilanten die Unterlagen zu den Gräbern ihrer Angehörigen aushändigt. Der Greifvogelexperte zählt den Nachwuchs der Habichte, ein 80-Jähriger berichtet, dass er sich hier in seine Mitschülerin verliebte – damals beim Sportunterricht im Feld A8, genau dort, wo heute die bunten Gräber der Russen liegen.
Der Jüdische Friedhof Weißensee ist inzwischen 130 Jahre alt und nie geschlossen worden. Der Friedhof gehörte zu den wenigen Institutionen in Deutschland, die auch während der Nazizeit in jüdischer Selbstverwaltung blieben. Am erstaunlichsten ist: Weder der Friedhof noch sein Archiv ist je zerstört worden – ein Paradies für Geschichten-Sammler.
Weißensee ist der größte jüdische Friedhof in Europa, auf dem noch bestattet wird. Etwa 86 Fußballfelder hätten dort Platz. Wenn man über den Friedhof geht, spaziert man wie durch ein Geschichtsbuch. Lang ist die Liste berühmter Künstler, Philosophen, Juristen, Architekten, Ärzte, Religionslehrer und Verleger, die dort beerdigt sind. Nur wenige wissen, dass das unter Denkmalschutz stehende Areal in einigen Jahren offiziell zum Welterbe der UNESCO zählen soll.
Weißensee ist ein Märchenwald, ein Geschichtsbuch, ein Dschungel inmitten der deutschen Hauptstadt, vor allem aber ist Weißensee ein höchst lebendiger Ort: Auf dem riesigen Gelände suchen argentinische Großfamilien nach dem Grab ihrer Vorfahren. Restauratoren bemalen Gräber mit funkelnden Davidsternen, während der schmächtige Herr in der Friedhofsregistratur einer Busladung Exilanten die Unterlagen zu den Gräbern ihrer Angehörigen aushändigt. Der Greifvogelexperte zählt den Nachwuchs der Habichte, ein 80-Jähriger berichtet, dass er sich hier in seine Mitschülerin verliebte – damals beim Sportunterricht im Feld A8, genau dort, wo heute die bunten Gräber der Russen liegen.
Der Jüdische Friedhof Weißensee ist inzwischen 130 Jahre alt und nie geschlossen worden. Der Friedhof gehörte zu den wenigen Institutionen in Deutschland, die auch während der Nazizeit in jüdischer Selbstverwaltung blieben. Am erstaunlichsten ist: Weder der Friedhof noch sein Archiv ist je zerstört worden – ein Paradies für Geschichten-Sammler.