What Happened, Miss Simone?

Irgendwann nach dem Mord an Dr. Martin Luther King steht sie auf einer Bühne vor ausschließlich afroamerikanischem Publikum, die Haare turbanhoch aufgetürmt, mit schaukelnden Riesenohrringen, und scheint die Menge zu verhexen: Seid ihr bereit, Waffen zu benutzen? Seid ihr bereit zu töten?
Da war Nina Simone längst von der enorm begabten Jazz- und Klassikpianistin und unverkennbaren Sängerin, die in der von Hugh Hefner moderierten TV-Show „Playboy’s Penthouse“ artig ihre Version von “I loves you Porgy“ vorstellte, zu einer hochpolitischen Menschenrechtskämpferin geworden, die aneckt – privat und öffentlich. Die verschiedenen Phasen im Leben von Simone bis hin zu den letzten Jahren in Europa, in denen sie immer wieder zwischen pleite, einsam, krank und gefeiertem Jazzfestival-Star schwankte, hat die Dokumentarfilmerin Liz Garbus mithilfe vieler Filmdokumente zu einem detaillierten und stimmungsvollen Porträt einer getriebenen Künstlerin verwoben. Unter anderem führte sie Gespräche mit Ninas Tochter Lisa und ihrem langjährigem Gitarristen Al Schackman, die deren widersprüchliche Beziehungen zu Simone offenbaren.
von Liz Garbus
mit Nina Simone
USA 2015 102’

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