Der erste Akt gleicht einer Postkarte aus einem imaginären Reich, eine Studie des Alltags in der demilitarisierten Zone zwischen Nord- und Südkorea, durchsetzt von derart seltsamen Details, dass einige schwerlich wahr sein können. Der zweite Akt manipuliert die Zeit, ein wortloses Porträt der Herstellung von Tongefäßen in Marokko, das Tempo variiert ohne Vorwarnung, wird schneller und langsamer, was die unspektakuläre Handlung losgelöst und wundersam erscheinen lässt. Im dritten Akt kommt es zur Verzerrung des Raums, eine Handkamera bewegt sich unablässig durch scheinbar zusammenhängende Orte, dabei sind die Industrieanlagen, Stadtlandschaften, Wiesen und Ausstellungsflächen über den ganzen Erdball verstreut. Jeder Akt ist anders, aber das Interesse ist das Gleiche: die Erde zu erforschen und ihren Reichtum sichtbar zu machen; die Fragmente von Schönheit und Spannung zu katalogisieren, die mit nach oben befördert werden; zu zeigen, dass wie und was man sieht ein und dasselbe sind. Wäre die Welt eine Bühne, das wären ihre Darsteller: Spinnen, Steinschlag, Massagegeräte, Bagger, Sichtbeton, Schweine Schnauze an Schnauze. Es gibt keine Hauptrolle im Theater des Verschwindens.
Stab
Regie, Buch | Adrián Villar Rojas |
Kamera | Adrián Villar Rojas, Mario Caporali |
Montage | Andrea Kleinman, Iara Rodríguez Vilardebó, Julia Straface |
Sound Design | Lena Esquenazi |
Production Design | Vanina Scolavino |
Produzentinnen und Produzenten | Benjamin Domenech Rei Cine, Santiago Gallelli Rei Cine, Matías Roveda Rei Cine, Noelia Ferretti AVR, Guillermina Borgognone AVR, Hyejin Kim AVR, Sunjung Kim Real DMZ Project Committee, Korea |
Produktion
AVR
Real DMZ Project Committee, Korea
Zusatzinformationen
Adrián Villar Rojas
Geboren 1980 in Rosario, Argentinien. Er studierte Kunst, arbeitet als Künstler und Filmemacher und ist mit seinen Werken international auf Ausstellungen vertreten. Daneben ist er auch als Kurator tätig.
Filmografie
2013 Lo que el fuego me trajo (What Fire Brought to Me); 43 Min. 2017 El teatro de la desaparición (The Theatre of Disappearance)
Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2017