Jurys
Internationale Jury 2011


Isabella Rossellini gehört zu den renommiertesten Darstellerinnen des internationalen Kinos. In den vergangenen Jahren hat sie sich zudem als Produzentin und Regisseurin profiliert. Die Tochter der schwedischen Schauspielerin Ingrid Bergman und des italienischen Regisseurs Roberto Rossellini hat in über 40 Spielfilmen mitgewirkt und mit Regisseuren wie Robert Zemeckis, Joel Schumacher, Peter Weir, Abel Ferrara, Peter Greenaway, David Lynch oder John Schlesinger gearbeitet, mit dem sie 1992 in Berlin „…und der Himmel steht still“ gedreht hat. Ihren internationalen Durchbruch feierte sie 1986 mit Lynchs Kultfilm Blue Velvet. Isabella Rossellini war erstmals 1994 als Hauptdarstellerin in Fearless – Jenseits der Angst bei der Berlinale zu Gast. 2005 präsentierte sie den Kurzfilm My Dad is 100 Years Old, eine Hommage an ihren Vater. 2007 kehrte sie als Kinoerzählerin in Guy Maddins Brand Upon the Brain! zurück und präsentierte 2008 ihr Regie-Debüt Green Porno über das Sexualleben von Insekten. Im Herbst 2010 hat sie unter der Regie von Julie Gavras die Liebeskomödie Late Bloomers mit William Hurt abgedreht.

Die Produzentin Jan Chapman ist eine herausragende Figur in der australischen Filmindustrie. Ihr erster internationaler Erfolg gelang ihr mit dem dreifachen Oscar-Gewinner Das Piano (1993). Mit der Regisseurin Jane Campion arbeitet sie seither weiter erfolgreich zusammen, zuletzt 2009 für das historische Liebesdrama Bright Star – Meine Liebe.Ewig. 1989 gründete sie ihre eigene Produktionsfirma Jan Chapman Films, mit der sie zahlreiche von Kritik und Publikum gefeierte Filmproduktionen verantwortete (Love Serenade, Holy Smoke!, Lantana, Somersault – Wie Parfüm in der Luft). 2004 wurde sie als ‚Officer of the Order of Australia’ für ihre Verdienste um den australischen Film ausgezeichnet.

Die renommierte Film-, Fernseh- und Theaterschauspielerin Nina Hoss feierte ihren ersten großen Erfolg 1996 in der Titelrolle von Bernd Eichingers Das Mädchen Rosemarie. 2000 wurde sie als deutscher Shooting Star auf der Berlinale vorgestellt. Eine enge und sehr erfolgreiche Zusammenarbeit vebindet sie mit dem Regisseur Christian Petzold: 2001 erhielt sie den Adolf Grimme-Preis für ihre Rolle in Toter Mann, zwei Jahre später den Adolf Grimme Preis in Gold für Wolfsburg. Bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin 2007 wurde sie als Beste Darstellerin mit einem Silbernen Bären für Yella ausgezeichnet. Zu ihren jüngsten Kinorollen gehören der moderne Vampirthriller Wir sind die Nacht (von Dennis Gansel) sowie der Liebesfilm Das Fenster zum Sommer (von Hendrik Handloegten).

Aamir Khan ist ein Superstar des Bollywood-Kinos: Mit Qayamat Se Qayamat Tak (1988) wurde er über Nacht berühmt. 2001 feierte er als Hauptdarsteller des oscarnominierten Dramas Lagaan - Es war einmal in Indien seinen internationalen Durchbruch. Nachdem Khan 2007 sein erfolgreiches Regiedebüt Taare Zameen Par realisierte, brach er als Schauspieler mit dem Film 3 Idiots wieder alle Rekorde. Aamir Khan ist auch als Produzent sehr erfolgreich: Die Filmsatire Peepli Live (2010 im Berlinale Special) wurde für 2011 als indischer Beitrag für eine Oscar-Nominierung eingereicht. Insgesamt gingen vier seiner zehn letzten Filme in das Rennen um eine Oscar-Nominierung.

Der im kanadischen Winnipeg aufgewachsene Filmemacher Guy Maddin landete 1988 mit seinem Spielfilmdebüt Geschichten aus dem Gimli Hospital einen Kultklassiker. Mittlerweile gehen neun Spielfilme sowie unzählige Kurzfilme auf sein Konto, in denen er stilistisch oftmals an die Ästhetik der alten Stumm- und frühen Tonfilme anknüpft. 2007 präsentierte er auf der Berlinale seinen Stummfilm Brand Upon the Brain!, der live von einem Orchester, drei Geräuschemachern, einem Sänger und Isabella Rossellini als Sprecherin begleitet wurde. 2008 eröffnete er mit My Winnipeg das Forum der Berlinale. In dieser Hommage an seine kanadische Heimatstadt hat er Dokumentaraufnahmen mit Familienfotos und alten Filmausschnitten kombiniert.

Der renommierte Regisseur, Autor und Produzent Jafar Panahi gab nach mehreren Kurz- und Dokumentarfilmen mit Badkonake sefid (Der weiße Ballon) sein Kinodebüt, das ihm 1995 in Cannes die Camera d’Or einbrachte. Für Ayneh (Der Spiegel) gewann er 1997 den Goldenen Leoparden in Locarno, für Dayereh (Der Kreis) 2000 den Goldenen Löwen in Venedig. Bei der Berlinale erhielt er 2006 für Offside einen Silbernen Bären - Großen Preis der Jury. In seinen Filmen setzt sich Jafar Panahi kritisch mit der sozialen Situation in seinem Heimatland auseinander. Kurz nachdem ihn die Berlinale in die Internationale Jury 2011 eingeladen hatte, wurde Panahi im Iran zu sechs Jahren Haft und 20 Jahren Berufsverbot verurteilt. Weltweit wird gegen dieses Urteil, das gegen die Meinungs- und Redefreiheit verstößt, protestiert. Leider wurde Jafar Panahi die Ausreise aus seinem Heimatland verweigert. Die Berlinale hielt am Jury-Platz für ihn fest und setzte ein Zeichen, seinen Freiheitskampf zu unterstützen.

Die in London ausgebildete britische Kostümbildnerin Sandy Powell entwirft Kostüme für Film, Theater, Tanz und Oper. Sandy Powell arbeitet für herausragende Produktionen, für die sie Kostüme für die verschiedensten historischen Epochen entwirft. Insgesamt wurde sie bislang für neun Academy Awards nominiert - zuletzt für das Kostümdesign in The Tempest. Den ersten von drei Oscars erhielt sie für ihre Arbeit am Film Shakespeare In Love (1999). Ihre Kostümentwürfe für Martin Scorseses Biopic Aviator brachten ihr 2005 einen weiteren Oscar ein. Zuletzt wurde sie für ihre Mitwirkung am Film Young Victoria (2010) geehrt. Sie erhielt außerdem neun BAFTA - Nominierungen und gewann ihn 1999 für Velvet Goldmine und 2010 für Young Victoria.
Internationale Kurzfilmjury 2011


Nan Goldin ist eine der weltweit renommiertesten Fotografinnen. Berühmt wurde sie in den 1980er Jahren. Ihr Leben und das ihrer Freunde wird Mittelpunkt ihres künstlerischen Schaffens: Sexualität und Beziehungen sowie das Leben und Sterben mit AIDS stehen im Mittelpunkt ihrer bekanntesten Bilder. 1996 erhielt sie für ihre autobiografische Filmdokumentation I'll Be Your Mirror den Berlinale Teddy Award. Auf Einladung ihres guten Freundes Alf Bold zeigte sie im Kino Arsenal 1983 ihre erste Dia-Show. Im Jahr 2007 wurde Nan Goldin mit dem Hasselblad Award ausgezeichnet.

Als Regisseur und Produzent gehört Ibrahim Letaief zu den bekanntesten Vertretern des tunesischen Films. 1997 gründete er seine eigene Produktionsfirma „Long et Court“, mit der er kurze Filme, Werbefilme und Langfilme realisiert. 2008 drehte Letaief seinen ersten Langfilm Cinecittà – eine Komödie um einen Regisseur, der aus Geldnot eine Bank überfällt – ein Kassenschlager in Tunesien. Derzeit arbeitet Ibrahim Letaief an seinem zweiten Spielfilm und unterrichtet an der National Film School ESAC, einer staatlichen Filmschule in Tunis. 2009 wurde er als bester Regisseur in Tunesien mit dem National Culture Award ausgezeichnet.

Der Regisseur ist Gründer und Direktor der Sam Spiegel Film and Television School in Jerusalem, die unter seiner Leitung zu einer der weltweit renommiertesten Filmschulen geworden ist. Als Initiator und Gründer von vier israelischen Filmförderungen zählt er zu den wichtigsten „Architekten“ des isralischen Kinos. 1987 gewann sein Film Late Summer Blues, ein Porträt von Jugendlichen vor dem Antritt ihres Wehrdienstes, den Silver Menorah Award als Bester Film, der als israelischer Oscar gilt.
Kinderjury Generation Kplus 2011
Über die Vergabe der Gläsernen Bären im Wettbewerb Generation Kplus entscheidet eine elfköpfige Kinderjury zwischen 11 und 14 Jahren. Sie wird über im Vorjahr eingereichte Filmfragebögen von der Sektionsleitung ausgesucht und von der Festivalleitung offiziell berufen. Die Mitglieder der Generation Kplus Kinderjury 2011: Ilenga Altuğ, Christian Becker, Merten Ebbert, Antonia Felsmann, Olivia Mirza, Mascha Tabea Luise Leskien, Jakob Oeschey, Paul Reichhoff, Lotta Schwerk, Jurek Stanislawski und Liv Thastum.
Internationale Jury von Generation Kplus 2011

Die Internationale Jury des Wettbewerbs Generation Kplus vergibt den mit 7.500 Euro dotierten "Großen Preis des Deutschen Kinderhilfswerkes" an den besten Spielfilm. Der mit 2.500 Euro dotierte "Spezialpreis des Deutschen Kinderhilfswerkes" geht an den besten Kurzfilm.
In die Internationale Jury von Generation Kplus 2011 berufen wurden die Hongkong-chinesische Regisseurin und Produzentin Mabel Cheung (Produktion Shui Yuet Sun Tau, Gläserner Bär 2010), der Neuseeländer Taika Waititi (Boy, Großer Preis des Deutschen Kinderhilfswerks 2010), der deutsche Filmemacher Felix Gönnert, die australische Regisseurin und Produzentin indigenen Kinos Rachel Perkins (2010 mit Bran Nue Dae bei Generation 14plus) und mit Jonathan Davis ein Experte für europäische Filmpolitik.
Jugendjury Generation 14plus 2011
Über die Vergabe der Gläsernen Bären im Wettbewerb Generation 14plus entscheidet eine siebenköpfige Jugendjury zwischen 14 und 18 Jahren. Sie wird über im Vorjahr eingereichte Filmfragebögen von der Sektionsleitung ausgesucht und von der Festivalleitung offiziell berufen. Die Mitglieder der Jugendjury Generation 14plus 2011: Faysal Asfaha, Jonathan Curio, Theresa Greiwe, Leonie Goebel-Künnecke, Roberta Huldisch, Oskar E. Levis und Tara Mauritz.
Jury Preis Bester Erstlingsfilm 2011


Die Produzentin lernte ihr Metier an der Hochschule für Film und Fernsehen in München. 2003 gründete sie die Produktionsfirma Heimatfilm, mit der sie nationale und internationale Erfolge feiern konnte (zuletzt Bal – Honig, Goldener Bär 2010). Zuvor etablierte sie sich als Geschäftsführerin der Kölner Zentropa-Dependance (seit 2001), wo sie unter anderem Lars von Triers Dogville und Antichrist koproduzierte.

Der israelische Bestsellerautor hat vier Romane veröffentlicht, darunter den international erfolgreichen Titel „Ein schönes Attentat”. Gavron ist Sänger und Songwriter der israelischen Kultband „The Mouth and Foot” und leitete das Schreibteam des preisgekrönten Computerspiels „Peacemaker”. 2010 lebte er mit einem DAAD-Stipendium in Berlin. Im Dezember erhielt er den Autorenpreis des israelischen Ministerpräsidenten.

Die marokkanisch-israelische Regisseurin hat 1997 mit dem oscarnominierten Film Colors Straight Up weltweit Bekanntheit erlangt. Mit ihren dokumentarischen Arbeiten feierte sie seither immer wieder Erfolge. Im Berlinale Special zeigte sie 2008 Steal A Pencil For Me, 2010 präsentierte sie S.O.S./State Of Security, eine Dokumentation über die US-Sicherheitslage aus Sicht des ehemaligen Chefs der Terrorismusabwehr Richard A. Clarke.