Jurys
Internationale Jury 2013


Der chinesische Regisseur Wong Kar Wai wurde mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichnet und gehört zu den wichtigsten Filmschaffenden des Weltkinos. Sein individueller und außergewöhnlicher Stil hat zahlreiche Filmemacher inspiriert und ihn zu einer der Kultfiguren des zeitgenössischen Autorenkinos gemacht. Seinen internationalen Durchbruch feierte er 1994 mit Chungking Express, es folgten Filme wie Fallen Angels (1996, Berlinale Forum) und Happy Together (1997), für den er den Regiepreis in Cannes erhielt. Mit dem nostalgischen Liebesdrama In the Mood for Love (2000) und dem darauffolgenden Film 2046 eroberte sein Werk eine weitere Generation des europäischen Publikums. My Blueberry Nights (2007) war Wong Kar Wais erster Film, den er in den USA gedreht und mit Hollywoodstars besetzt hatte. Sein neuestes Werk, das epische Martial-Arts-Drama The Grandmaster(2012), ist Eröffnungsfilm der 63. Berlinale.

Bevor sie sich vollends ihrer Liebe zum Film hingab, studierte die dänische Regisseurin Susanne Bier Architektur und Kunst. Im dritten Studiengang entschied sie sich für Filmregie und konnte mit ihrem Erstlingswerk De saliges ø (1987) den Preis beim Internationalen Festival der Filmhochschulen in München gewinnen. 1999 gelang ihr der internationale Durchbruch mit Der einzig Richtige. Danach wagte Bier einen radikalen Schnitt und wandte sich der Dogma95-Filmbewegung zu, unter deren Prämisse sie Für immer und ewig (2002) und das in Sundance ausgezeichnete Drama Brothers – Unter Brüdern (2004) verwirklichte. Nach einem Ausflug ins Hollywoodkino mit Eine neue Chance (2007) kehrte sie 2010 mit großem Erfolg zu ihren Wurzeln zurück: In einer besseren Welt gewann den Oscar für den besten fremdsprachigen Film. Love Is All You Need (2012), eine Liebesgeschichte mit Pierce Brosnan, feierte beim Filmfest Venedig Premiere. Susanne Bier stellt gerade das Drama Serena mit Jennifer Lawrence und Bradley Cooper fertig.

Andreas Dresen ist einer der herausragenden Regisseure Deutschlands. Seine Filme bewegen sich häufig zwischen Improvisation und (Halb-) Dokumentarischem, immer ganz nah an der deutschen Seelenlandschaft. Stets komisch und gleichsam tragisch inszeniert Dresen oft das Alltägliche in seiner profanen Schönheit und seiner bitteren Wahrheit. Den internationalen Durchbruch erlangte er 2002 mit Halbe Treppe, der auf der Berlinale den Silbernen Bären erhielt. In seiner nunmehr über 20-jährigen Karriere gewann er zahlreiche Preise; viele davon für seinen bisher erfolgreichsten Film Halt auf freier Strecke (2011), unter ihnen auch der Preis der Sektion Un Certain Regard der Internationalen Filmfestspiele in Cannes. Bei der Berlinale ist Dresen schon seit 1999 Stammgast. Nach Nachtgestalten waren auch Halbe Treppe, Herr Wichmann von der CDU, Willenbrock und Herr Wichmann aus der dritten Reihe im Programm.

Die amerikanische Regisseurin und Kamerafrau Ellen Kuras hat mit ihrem außergewöhnlichen Stil und gewagtem Einsatz von Bildformaten und -kompositionen die zeitgenössische Filmästhetik geprägt wie keine andere. Sie ist eine der wenigen Kamerafrauen, die regelmäßig große Hollywoodproduktionen drehen. Unter anderem arbeitete sie mit Martin Scorsese, Michel Gondry, Spike Lee und Jonathan Demme. Neben Spielfilmen dreht sie auch Dokumentar- und Werbefilme sowie Musikfilme. Bekannt wurde Kuras durch ihre Aufsehen erregende Kameraarbeit in Swoon (1992), für die sie die erste ihrer drei Sundance-Auszeichnungen für die beste Kamera erhielt. Ihr visueller Stil hat Filme wie Vergiß mein nicht (2004), Blow (2001) und Summer of Sam (1999) entscheidend geprägt. Ihr Regiedebüt gab sie mit The Betrayal (2008), das für den Oscar nominiert wurde und den Primetime Emmy gewann. Derzeit arbeitet Ellen Kuras am Drehbuch für einen Film über die Komponistin Wally Reid, bei dem sie Regie führen wird.

Zwischen Tradition und Moderne pendeln die Werke der iranischen Künstlerin und Regisseurin Shirin Neshat. In ihrer Arbeit thematisiert sie insbesondere die schwierige Stellung von Frauen in der muslimischen Gesellschaft. Geboren wurde Neshat im Iran. Als junge Frau verließ sie zu Beginn der iranischen Revolution das Land und studierte in den USA. Dort begann sie ihr künstlerisches Schaffen erst als Fotografin und wechselte später zur Film- und Videokunst. Im Jahr 1999 gewann ihre Kurzfilminstallation Turbulent den Internationalen Preis der Biennale von Venedig. Ihr erster Kinofilm Women without Men wurde zehn Jahre später mit dem Silbernen Löwen für die beste Regie bei den Filmfestspielen von Venedig ausgezeichnet. Im Augenblick arbeitet Neshat an ihrem zweiten Langfilm – einem Portrait über die ägyptische Sängerin Umm Kulthum.

Tim Robbins (USA) spielte in Filmen wie Die Verurteilten, Mystic River, The Player, Short Cuts, Annies Männer, Jacob's Ladder - In der Gewalt des Jenseits, Hudsucker - Der große Sprung und Das geheime Leben der Worte. Er wurde mit einem Oscar, dem Preis für den Besten Darsteller beim Cannes Film Festival und dem Humanitas-Preis geehrt. Darüber hinaus wurde er beim Tokyo International Film Festival mit dem Bronze Prize für sein Regiedebüt Bob Roberts ausgezeichnet und gewann beim Sitges Film Festival in Spanien die Preise für die Beste Regie und den Besten Film für Das schwankende Schiff. Bei der Berlinale erhielt er vier Preise für seine Regiearbeit Dead Man Walking – Sein letzter Gang. Zuletzt wurde Tim Robbins von der Republik Frankreich zum Officier de l'Ordre des Arts et des Lettres ernannt. Seit 32 Jahren ist Tim Robbins Künstlerischer Direktor der Theatergruppe The Actor’s Gang, die mit ihren Produktionen auf fünf Kontinenten gastierte und die Programme für sozial benachteiligte Kinder und Häftlinge anbietet.

Das neue griechische Kino würde ohne die Produzentin und Regisseurin Athina Rachel Tsangari nicht existieren. Die Griechin studierte in den USA Performance Studies an der NYU und Regie an der University of Texas in Austin. Ihre erste Regiearbeit Fit (1994) wurde für den Studentenoscar nominiert. Nach ihrem erfolgreichen Langfilmdebüt The Slow Business of Going (2000) kehrte sie in ihre Heimat zurück, gründete mit den Filmemachern Matt Johnson und Maria Hatzakou die Produktionsfirma Haos Film und begann eine Kollaboration mit Regisseur Yorgos Lanthimos. Ihre Filme bilden den Kanon des neuen griechischen Kinos: Tsangari produzierte Lanthimos’ Kinetta (2005), den Oscar nominierten Dogtooth (2009, als associate producer) und Alpen (2011). Ihre zweite Regiearbeit Attenberg (2010) wurde zweifach in Venedig ausgezeichnet; ihr Kunstfilm The Capsule (2012) hatte seine Premiere in Locarno. Zurzeit arbeitet Tsangari an der Sci-Fi-Komödie Duncharon.
Internationale Kurzfilmjury 2013


Die Filmkarriere des spanischen Regisseurs Javier Fesser begann mit einem Paukenschlag: Seine beiden ersten Werke Aquel Ritmillo (1995) und El Secdleto de la Tlompeta (1996) sind bis heute die am häufigsten ausgezeichneten spanischen Kurzfilme aller Zeiten. Seine Komödien P. Tinto’s Miracle (1998) und Clever & Smart (2003) wurden in Spanien zu Kassenschlagern. Sein Kurzfilm Binta y la gran idea wurde 2007 für einen Oscar nominiert. Mit Camino (2008), einem Film über das Opus Dei, wechselte Fesser zum Drama und schuf einen international kontrovers diskutierten Film, der unter anderem sechs Goyas erhielt. Zurzeit arbeitet er an einer 3D-Fortsetzung von Clever & Smart.

Hong Hyosook ist eine der Gründerinnen der Women Film Group und repräsentiert das Seoul Visual Collective. Als Kamerafrau arbeitete sie an Dokumentarfilmen wie Doomealee, A New School is Opening (1995), On-Line: An Inside View of Korean Independent Film (1997, Berlinale Forum 1998) und Reclaiming Our Names (1998), die auf zahlreichen internationalen Filmfestivals präsentiert wurden. Seit 1997 ist Hong Hyosook für das Busan International Film Festival tätig, derzeit als Kuratorin der Sektion „Wide Angle“ sowie als Direktorin des Asian Cinema Fund.

Die Kunsthistorikerin Susanne Pfeffer ist international als freie Kuratorin tätig. Von 2007 bis 2012 war sie Chefkuratorin des KW Institute for Contemporary Art in Berlin sowie Kuratorin und Beraterin des MoMA PS1 in New York. Von 2004 bis 2006 übernahm sie die Künstlerische Leitung am Künstlerhaus Bremen. Als Gastkuratorin war sie unter anderem auf der São Paulo Biennale, im Museum Boijmans Van Beuningen, im Museum für Moderne Kunst in Warschau und am Museion Bozen tätig. Susanne Pfeffer ist Herausgeberin zahlreicher Künstlermonographien und Ausstellungskataloge. Für ihre Ausstellung „Kenneth Anger“ wurde sie 2009 von der AICA USA ausgezeichnet.
Kinderjury Generation Kplus 2013
Über die Vergabe der Gläsernen Bären im Wettbewerb Generation Kplus entscheidet eine elfköpfige Kinderjury zwischen 11 und 14 Jahren. Sie wird über im Vorjahr eingereichte Filmfragebögen von der Sektionsleitung ausgesucht und von der Festivalleitung offiziell berufen.
Die Mitglieder der Kinderjury Generation Kplus 2013: Hannah Bulling, Matthias Caspari, Rosa Elina Ehrlich, Rocco Görhardt, Lenius Jung, Felix Katulski, Magdalena Kollmann, Ada Maria Nardi, Lonja Emily, Louise Siebenmann, Maja Tischmann und Fabian Welke.
Internationale Jury von Generation Kplus 2013

Diese Jury vergibt den mit € 7.500 dotierten „Großen Preis der Internationalen Jury von Generation Kplus“ an den besten Langfilm. Der mit 2.500 Euro dotierte „Spezialpreis der Internationalen Jury von Generation Kplus“ geht an den besten Kurzfilm. Gestiftet werden die Preise vom Deutschen Kinderhilfswerk.
2013 wurden in die Internationale Jury von Generation Kplus berufen: Jan Naszewski, Rosario Garcia-Montero und Katharina Reschke.
Jugendjury Generation 14plus 2013
Über die Vergabe der Gläsernen Bären im Wettbewerb Generation 14plus entscheidet eine siebenköpfige Jugendjury zwischen 14 und 18 Jahren. Sie wird über im Vorjahr eingereichte Filmfragebögen von der Sektionsleitung ausgesucht und von der Festivalleitung offiziell berufen. Die Mitglieder der Jugendjury Generation 14plus 2013: Indira Geisel, Maxim Mersini, Jonas Mileta, Zoë Noack, Sarah Rheinfurth, Carla Romagna und Kalvin Schmidt-Rimpler Dinh.
Internationale Jury von Generation 14plus 2013

Diese Jury vergibt den mit € 7.500 dotierten „Großen Preis der Internationalen Jury von Generation 14plus“ an den besten Langfilm. Der mit 2.500 Euro dotierte „Spezialpreis der Internationalen Jury von Generation 14plus“ geht an den besten Kurzfilm. Gestiftet werden die Preise von der Bundeszentrale für Politische Bildung.
2013 wurden in die Internationale Jury von Generation 14plus berufen: Andrew Okpeaha MacLean, Lucy Mulloy und Xavier García Puerto.
Jury Preis Bester Erstlingsfilm 2013


Komplexe, menschliche Charaktere sind das Lieblingssujet des israelisch-amerikanischen Drehbuchautors und Regisseurs Oren Moverman. Bekannt wurde er durch seine Drehbucharbeit an Ira Sachs’ Married Life und der Bob Dylan Biografie I’m Not There. Sein Regiedebüt The Messenger gewann bei der Berlinale 2009 den Silbernen Bären. 2012 kam das Filmdrama Rampart ins Kino. Zurzeit arbeitet er an Love & Mercy, einem Film über Brian Wilson von The Beach Boys.

Als Entertainer und Comedian hatte der Neuseeländer Taika Waititi bereits zahlreiche Erfolge gefeiert, bevor er 2005 ins Regiefach wechselte. Gleich der erste Kurzfilm Two Cars, One Night wurde 2005 mit dem Oscar nominiert. Es folgten die Spielfilme Eagle vs. Shark (2007), der zu einem Exportschlager wurde und Boy, der 2010 auf der Berlinale den Großen Preis des Deutschen Kinderhilfswerks erhielt.

Die britische Dokumentarfilmerin Lucy Walker sucht kleine Geschichten, die große Fragestellungen in sich tragen; sie vereint Biografisches mit Globalem und Alltägliches mit großen Ideen. Mit nur fünf Dokumentationen gewann sie über 50 Preise. Zwei Mal wurde sie für den Oscar nominiert (Waste Land, The Tsunami and the Cherry Blossom); bei der Berlinale erhielten Blindsight (2007) und Waste Land (2010) jeweils den PanoramaPublikumsPreis.