Jurys
Internationale Jury 2014
Als Produzent zeichnete James Schamus nicht nur für den Oscar-Gewinner Brokeback Mountain, sondern auch für zahlreiche weitere Filme von Ang Lee verantwortlich, darunter Das Hochzeitsbankett, der Goldene Bär 1993. Schamus schrieb auch das Drehbuch zu dem Ang Lee Film Der Eissturm und war Co-Autor von Tiger & Dragon und Gefahr und Begierde von Ang Lee. Er lehrt außerdem an der Columbia University, USA, als Professor für Filmgeschichte und Filmtheorie. Als einer der wichtigsten Vorkämpfer der Independent-Kino-Bewegung versteht er sich wie kein Zweiter auf den Spagat zwischen Hollywoods Studiosystem und dem Arthouse-Kino. 1991 gründete James Schamus die Produktionsfirma Good Machine in New York, die 2002 mit USA Films zur neuen Firma Focus Features verschmolz. Mehr als zehn Jahre lang führte James Schamus Focus Features und war in dieser Ära an der Produktion und der Distribution von preisgekrönten und gefeierten Filmen wie Dem Himmel so fern, Vergiss mein nicht, Lost in Translation, Milk, Dallas Buyers Club und dem Teddy-Gewinner The Kids Are All Right beteiligt. Durch Focus Features wurden internationale Erfolge wie 8 Frauen, Der Pianist oder Die Reise des jungen Che im US-Kino präsentiert.
Als Tochter des Produzenten Albert R. Broccoli wuchs Barbara Broccoli an Filmsets auf. Sie selbst sammelte erste Erfahrungen als Regie- und Produktionsassistentin bei Filmen wie Im Angesicht des Todes oder Lizenz zum Töten. Nach dem Tod des Vaters übernahm sie gemeinsam mit ihrem Bruder Michael G. Wilson die Produktion der James-Bond-Filme, den Anfang machte James Bond 007 - GoldenEye, dann auch Casino Royale, Ein Quantum Trost und Sam Mendes’ Oscar-prämierter Skyfall. Doch auch jenseits dieses Franchises nutzt die Amerikanerin ihre umfangreichen Branchenkenntnisse, um Produktionen wie den Dokumentarfilm Stolen Childhoods, das TV-Drama Crime of the Century oder aktuell The Silent Storm als ausführende Produzentin mit Andrea Riseborough und Damian Lewis zu stemmen. Zu ihren Bühnenproduktionen gehören „Tschitti Tschitti Bäng Bäng“ (London 2002, Broadway 2005), „A Steady Rain“ (Broadway 2009), „Die Stunde des Siegers“ (West End 2012), „Once“ (Broadway 2012, West End 2013) und zuletzt das Stück „Strangers on a Train“, das im November 2013 in Londons West End gestartet ist. Zusätzlich wurde Broccoli 2008 zum Officer of the Order of the British Empire ernannt.
Weit über die Grenzen ihrer Heimat hinaus zählt Trine Dyrholm zu den erfolgreichsten dänischen Schauspielerinnen weltweit. Im Programm der Berlinale gehört sie zu den Stammgästen: Im Wettbewerb war sie bereits mit Rollen in In Deinen Händen von Annette K. Olesen, En Soap von Pernille Fischer Christensen, Olesens Lille Soldat und zuletzt in Die Königin und der Leibarzt von Nikolaj Arcel vertreten. Regelmäßig ist sie auch in deutschen Produktionen zu sehen, etwa in Ulrich Köhlers Bungalow, der seine Uraufführung 2002 im Panorama der Berlinale erlebte, oder kürzlich in 3096 Tage von Sherry Hormann. Ihr Auftritt in dem Theaterstück „4:48 Psychosis“, für den sie 2002 den dänischen Reumert-Theaterpreis erhielt, führte sie zur legendären Volksbühne in Berlin. Sie wurde mit zahlreichen wichtigen Preisen ausgezeichnet; so ist sie die einzige Schauspielerin überhaupt, die fünfmal mit dem dänischen Filmpreis Bodil geehrt wurde. Zuletzt spielte Dyrholm die Hauptrollen in den Filmen In einer besseren Welt und Love Is All You Need von Susanne Bier.
Die iranische Filmemacherin und Künstlerin Mitra Farahani wurde in Teheran geboren und lebt mittlerweile in Paris. Sie studierte in ihrer Heimat zunächst Grafische Kunst und Malerei, bevor sie sich später in Frankreich auch mit Videokunst beschäftigte. Ihr erster Kurz-Dokumentarfilm Just une femme wurde bei der Berlinale 2002 mit dem Teddy Award ausgezeichnet. Auch mit ihren nächsten Filmen Tabous – Zohre & Manouchehr sowie Fifi Howls from Happiness war sie 2004 und 2013 im Panorama der Berlinale vertreten. In der Dokumentation Behjat Sadr: Suspended Time porträtierte sie 2007 eine der wegweisenden Künstlerinnen des abstrakten Impressionismus im Iran. Parallel dazu fängt Mitra Farahani in ihrer Malerei denselben Realismus ein, mit dem sie sich auch in ihren Filmen beschäftigt.
Innerhalb weniger Jahre hat sich Greta Gerwig nicht nur zu einer Galionsfigur des US-amerikanischen Independent-Kinos, sondern auch zu einer der frischesten neuen Stimmen in Hollywood entwickelt. Im Wettbewerb der Berlinale gelang ihr 2010 mit Noah Baumbachs Greenberg der endgültige Durchbruch. Im vergangenen Jahr kehrten die beiden mit der gemeinsam verfassten Komödie Frances Ha nach Berlin zurück, wo der Film sich zum Publikumsliebling im Panorama entwickelte. Für ihre Rolle in Frances Ha wurde sie mit dem Golden Globe ausgezeichnet sowie für den Broadcast Film Critics Association Award nominiert. In der Zwischenzeit hatte Gerwig unter anderem für legendäre Filmemacher wie Woody Allen (To Rome With Love) oder Whit Stillman (Damsels in Distress) vor der Kamera gestanden.
Wie viele seiner Kollegen begann der französische Filmemacher Michel Gondry seine Karriere mit dem Inszenieren von Werbespots sowie Musikvideos für Künstler wie die Rolling Stones, Björk oder Daft Punk. Sein Spielfilmdebüt gab der Regisseur, Drehbuchautor und Produzent 2001 mit Human Nature. Für Vergiss mein nicht! wurde er mit einem Oscar ausgezeichnet. Mit Science of Sleep – Anleitung zum Träumen und Abgedreht war er bereits zweimal außer Konkurrenz im Wettbewerb der Berlinale vertreten. Den Dokumentarfilm Dave Chappelle’s Block Party präsentierte er 2006 im Panorama, wo 2014 auch Is the Man Who Is Tall Happy? seine Europapremiere feierte. Gondry inszenierte außerdem so unterschiedliche Spielfilme wie The Green Hornet mit Seth Rogen und Christoph Waltz, The We and the I und Der Schaum der Tage mit Roman Duris und Audrey Tautou.
Spätestens seit den 1990er Jahren gehört der in Hongkong geborene Tony Leung zu den bekanntesten Schauspielern des chinesischen Kinos. Regelmäßig steht er für Wong Kar-Wai vor der Kamera, nach Ashes of Time, Chungking Express, Happy Together oder 2046 auch in The Grandmaster, dem Eröffnungsfilm der Berlinale 2013. Für ihre Zusammenarbeit bei In the Mood for Love wurde Leung, der im Action-Genre ebenso zu Hause ist wie im Autorenkino, 2000 in Cannes mit dem Darsteller-Preis ausgezeichnet. Darüber hinaus war er unter anderem in Filmen von Ang Lee (Gefahr und Begierde), John Woo (Hard Boiled, Red Cliff), Hou Hsiao-Hsien (A City of Sadness) oder Zhang Yimou (Hero) sowie dem Welterfolg Infernal Affairs von Andrew Lau und Alan Mak zu sehen. Im Laufe seiner Karriere erhielt er bislang siebenmal den Hong Kong Film Award sowie zahlreiche weitere Preise.
Der zweifache Oscar-Preisträger Christoph Waltz begann seine Karriere im Theater und erlangte durch mehrere bedeutende Filmrollen Weltruhm. Über viele Jahre war er vor allem dem deutschsprachigen Publikum durch diverse Fernsehrollen bekannt und wurde unter anderem mit dem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet. Internationalem Publikum wurde er durch Quentin Tarantinos Inglourious Basterds bekannt. Für seine Rolle in Inglourious Basterds bekam er seinen ersten Oscar und wurde mit zahlreichen weiteren Preisen ausgezeichnet, darunter dem Golden Globe Award, dem Screen Actors Guild Award, dem British Academy Film Award und dem Preis für den besten Darsteller bei den Filmfestspielen in Cannes. Ein Star wurde er durch Roman Polanskis Verfilmung von „Der Gott des Gemetzels“. Danach folgte Waltz’ zweiter Oscar für seine fesselnde Performance in Tarantinos Django Unchained, wofür er internationale Anerkennung bekam. Im Berlinale-Programm war er mit mehreren Filmen vertreten, darunter im Wettbewerb 2003 mit Oskar Roehlers Der alte Affe Angst sowie mit Lapislazuli - im Auge des Bären und Herr Lehmann.
Internationale Kurzfilmjury 2014
Der Regisseur Edwin wurde 1978 in Surabaya in Indonesien geboren. Er studierte Grafikdesign an der Universitas Kristen Petra in Surabaya und Film am Institut Kesenian Jakarta. 2009 war Edwin mit seinem Kurzfilm Trip to The Wound Gast der Berlinale. Im selben Jahr wurde sein Spielfilmdebüt Blind Pig Who Wants to Fly auf dem Internationalen Filmfestival Rotterdam mit dem Fipresci Award ausgezeichnet. Postcards from the Zoo ist sein zweiter Spielfilm, bei dem Edwin auch das Drehbuch schrieb. Der Film lief bei der 62. Berlinale im Wettbewerb und hatte dort seine Weltpremiere.
Kurator und Programmer Nuno Rodrigues ist Gründungsmitglied und künstlerischer Direktor des portugiesischen Filmfestivals Curtas Vila do Conde. 1999 gründete er Agência - Portuguese Short Film Agency, bei der er Vorstandsmitglied ist und die Promotion und den Vertrieb portugiesischer Kurzfilme auf internationalen Märkten verantwortet. Seit 2005 ist er künstlerischer Leiter und Koordinator der Galerie Solar in Vila do Conde, wo er zahlreiche Ausstellungen kuratierte. In den letzten Jahren war er zudem als Filmproduzent aktiv und ist seit 2013 Vize-Präsident von Short Circuit, einem Netzwerk für die europaweite Distribution von Film und Videokunst.
Christine Tohme ist Kuratorin und Direktorin der 1994 gegründeten gemeinnützigen Organisation Ashkal Alwan – The Lebanese Association for Plastic Arts. Die Non-Profit-Organisation hat sich im Laufe der Jahre für die Produktion, Förderung und Verbreitung von zeitgenössischer Kunst in verschiedenen Disziplinen und Medien engagiert. Zu deren Plattformen gehören „Home Works“, ein Forum zu kulturellen Gepflogenheiten, und das „Home Workspace Program“, ein kostenloses internationales Kunstprogramm auf Postgraduierten-Level. 2006 wurde sie für ihre künstlerischen und sozialen Verdienste mit dem Prince Claus Award geehrt.
Kinderjury Generation Kplus 2014
Über die Vergabe der Gläsernen Bären im Wettbewerb Generation Kplus entscheidet eine elfköpfige Kinderjury zwischen 11 und 14 Jahren. Sie wird über im Vorjahr eingereichte Filmfragebögen von der Sektionsleitung ausgesucht und von der Festivalleitung offiziell berufen.
Die Mitglieder der Kinderjury Generation Kplus 2014: Charlotte Dammasch, Fiona Lukas, Lara Kläffling, Fabian Krüger, Daria Rabes, Zoe Rentmeister, Lilly Rinklebe, Quinten Samrotzki, Jan-Hendrik Schmahl, Cosmo Schüppel und Janek Sommerfeldt.
Internationale Jury von Generation Kplus 2014
Diese Jury vergibt den mit € 7.500 dotierten „Großen Preis der Internationalen Jury von Generation Kplus“ an den besten Langfilm. Der mit 2.500 Euro dotierte „Spezialpreis der Internationalen Jury von Generation Kplus“ geht an den besten Kurzfilm. Gestiftet werden die Preise vom Deutschen Kinderhilfswerk.
2014 wurden in die Internationale Jury von Generation Kplus berufen: Christian Bellaj, Boudewijn Koole und Catriona McKenzie.
Jugendjury Generation 14plus 2014
Über die Vergabe der Gläsernen Bären im Wettbewerb Generation 14plus entscheidet eine siebenköpfige Jugendjury zwischen 14 und 18 Jahren. Sie wird über im Vorjahr eingereichte Filmfragebögen von der Sektionsleitung ausgesucht und von der Festivalleitung offiziell berufen. Die Mitglieder der Jugendjury Generation 14plus 2014: Simon Kalmbach, Luca Kokol, Karla Laitko, Leonie Mo Munder, Paula Noack, Nicola Scholz und Florian Stündel.
Internationale Jury von Generation 14plus 2014
Diese Jury vergibt den mit € 7.500 dotierten „Großen Preis der Internationalen Jury von Generation 14plus“ an den besten Langfilm. Der mit 2.500 Euro dotierte „Spezialpreis der Internationalen Jury von Generation 14plus“ geht an den besten Kurzfilm. Gestiftet werden die Preise von der Bundeszentrale für Politische Bildung.
2014 wurden in die Internationale Jury von Generation 14plus berufen: Laura Astorga Carrera, Jan Soldat und N. Bird Runningwater.
Jury Preis Bester Erstlingsfilm 2014
Die Amerikanerin Nancy Buirski ist Gründerin und ehemalige Leiterin des Full Frame Documentary Film Festivals in Durham, North Carolina. Als Regisseurin verantwortete sie nicht nur die mit dem Emmy und dem Peabody Award ausgezeichnete Dokumentation The Loving Story, sondern auch Afternoon of a Faun: Tanaquil Le Clercq, ein Tänzerinnen-Porträt, das bei der 64. Berlinale internationale Premiere feierte. Momentan produziert sie Neuverfilmungen von The Loving Story und The Donner Party und führt Regie bei Endangered, einer Verfilmung des gleichnamigen Romans. Ihre Karriere hatte Buirski als Fotografin sowie als Redakteurin bei der New York Times begonnen.
Die Italienerin Valeria Golino begann ihre Karriere 1984. 1986 gewann sie bei den Filmfestspielen von Venedig den Volpi-Pokal als Beste Darstellerin in Francesco Masellis A Tale of Love. Sie arbeitete zusammen mit Regisseuren wie Barry Levinson, Sean Penn, Gabriele Salvatores, Silvio Soldini und gewann den Silver Ribbon für Emanuele Crialeses Respiro und den David di Donatello Filmpreis für Antonio Capuanos Mario's War. Sie spielte in mehreren Berlinale-Filmen mit, darunter 2008 im Wettbewerb mit Quiet Chaos. 2010 hatte sie ihr Debüt als Regisseurin mit dem Kurzfilm Armandino e il Madre. Ihr erster langer Spielfilm Miele wurde in „Un certain regard“ 2013 beim Filmfestival in Cannes gezeigt. Miele hat weltweit zahlreiche Preise gewonnen, darunter eine Nominierung für den Europäischen Filmpreis in der Kategorie „Bester Nachwuchsfilm“.
Der Argentinier Hernán Musaluppi begann seine Filmkarriere in den 90er Jahren und ist heute einer der erfolgreichsten Produzenten seiner Heimat. Bereits mehrfach war er mit Filmen auf der Berlinale vertreten, etwa mit Rätselhafte Welt (2011), Gigante (2009) oder Der Schatten (2006) im Wettbewerb sowie mit Medianeras 2011 im Panorama und Aguas Verdes im Forum 2009. Zu seinen weiteren Filmen gehören unter anderem Los Dueños, 3 und Whisky. Musaluppi ist Vorsitzender der größten Produzenten-Vereinigung Argentiniens und veröffentlichte 2012 das Buch „El cine y lo que queda de mí“.