Jurys
Internationale Jury 2017


Der niederländische Regisseur und Drehbuchautor Paul Verhoeven startete seine Regiekarriere 1969 mit der erfolgreichen niederländischen TV-Serie Floris – Der Mann mit dem Schwert. Auf sein Spielfilmdebüt Was sehe ich…! Was sehe ich…! (1971) folgte 1973 der erotisch aufgeladene Thriller Türkische Früchte, der ihm neben großer Popularität auch eine Nominierung als Bester fremdsprachiger Film bei den Oscars 1974 einbrachte. Nach seinem internationalen Durchbruch mit Der Soldat von Oranien (1977) und Der vierte Mann (1983) zog Paul Verhoeven nach Hollywood, um sich einem stilistischen Wandel in seiner Arbeit zuzuwenden. Mit actionreichen Großproduktionen wie RoboCop (1987) und Total Recall – Die totale Erinnerung (1990), beides gegenwartskritische Reflexionen der Zukunft, feierte er beeindruckende Box-Office-Hits, revolutionierte das Science-Fiction-Genre und blieb sich dabei als Autorenfilmer treu. Mit dem provokanten Erotikthriller Basic Instinct (1992), der zwei Oscar-Nominierungen erhielt, kehrte er zu Themen seiner niederländischen Filme zurück; es folgten die Science-Fiction-Filme Starship Troopers (1997) und Hollow Man – Unsichtbare Gefahr (2000). Nach nahezu 20 Jahren in Hollywood ging Paul Verhoeven 2006 in die Niederlande zurück, um Black Book (2006) zu drehen und widmete sich ab 2007 mehr dem Schreiben. 2016 feierte er sein Comeback mit Elle, für den er den Golden Globe für den besten fremdsprachigen Film gewann und der Isabelle Huppert den Golden Globe als Beste Darstellerin in einem Drama einbrachte.

Die tunesische Produzentin Dora Bouchoucha Fourati ist eine feste Institution in der Filmwelt. Die diplomierte Anglistin begann ihre Karriere als Lehrerin und mit dem Übersetzen von Drehbüchern. Beim Carthage Film Festival initiierte sie 1992 den „Projects‘ Workshop“, um arabische und afrikanische Filmemacher bei der Drehbuchentwicklung zu unterstützen, sowie 2014 die Nachfolgeinitiative „Takmil“ zur Postproduktionsförderung. 1995 gründete sie ihre Produktionsfirma Nomadis Images. Zu den zahlreichen von ihr produzierten bzw. co-produzierten Spiel- und Dokumentarfilmen sowie Kurzfilmen gehören u.a. Raja Amaris vielfach ausgezeichneter Roter Satin (2002), Barakat! (Regie: Djamila Sahraoui, Berlinale Forum 2006) sowie Raja Amaris Buried Secrets (2009) und Foreign Body (Berlinale Forum 2017). Sie produzierte alle Kurzfilme von Mohamed Ben Attia und dessen Langfilmdebüt Hedis Hochzeit, das 2016 im Berlinale Wettbewerb lief und den Preis Bester Erstlingsfilm und den Silbernen Bären für den Besten Darsteller (Majd Mastoura) gewann. 1997 gründete Dora Bouchoucha den Workshop SUD ECRITURE für arabische und afrikanische Drehbücher, aus dem bisher zahlreiche preisgekrönte Filme hervorgegangen sind. 2008, 2010 und 2014 war sie Festivalleiterin des Carthage Film Festival in Tunis. 2010 wurde sie Präsidentin des Fonds Sud Cinéma der französischen Filmförderungsbehörde CNC und 2014 Präsidentin der Nachfolgeinstitution Aide aux Cinemas du Monde.

Der als Sohn isländischer Eltern in Dänemark geborene Olafur Eliasson sorgte nach seinem Studium an der Königlich Dänischen Kunstakademie schnell für internationales Aufsehen. Nach Beiträgen für die Berlin Biennale 1998 und die Biennale in Venedig 2003 wurde etwa sein Werk „The weather project“ in der Turbinenhalle der Tate Modern von über zwei Millionen Besuchern gesehen. Mit seinen Skulpturen, Installationen, Gemälden, Fotografien und Filmen, die sich immer wieder mit physikalischen Phänomenen in der Natur, aber auch mit dem Klimawandel auseinandersetzen, gehört er zu den wichtigsten zeitgenössischen Künstlern. Eliasson, der 1995 sein Studio in Berlin gründete, wurde vielfach mit Preisen ausgezeichnet. Neben der Kunst widmet er sich auch zahlreichen anderen Aufgaben und gründete unter anderem das globale Projekt für nachhaltige Energie und soziale Unternehmen Little Sun sowie das internationale Büro für Architektur und Kunst Studio Other Spaces. Zu seinen jüngsten Arbeiten zählen die Installationen in Versailles 2016.

Die renommierte US-Schauspielerin Maggie Gyllenhaal gilt als eines der herausragenden Talente ihrer Generation. Nach einem Studium in New York und Schauspielunterricht an der Londoner Royal Academy of Dramatic Art, wurde sie zunächst durch ihre Rollen in Donnie Darko (Regie: Richard Kelly, 2001) oder Spike Jonzes Berlinale-Beitrag Adaption – Der Orchideen-Dieb (2002) bekannt. Der Durchbruch gelang ihr mit der Hauptrolle in Secretary (Regie: Steven Shainberg, 2002), für die sie ihre erste Golden Globe-Nominierung sowie zahlreiche Auszeichnungen erhielt, darunter den IFP/Gotham Award als Beste Nachwuchsdarstellerin. Weiterhin stand sie u.a. in Mike Newells Mona Lisas Lächeln (2003), Marc Forsters Schräger als Fiktion (2006), Oliver Stones World Trade Center (2006), Christopher Nolans The Dark Knight (2008), Sam Mendes‘ Away We Go (2009) und Roland Emmerichs White House Down (2013) vor der Kamera. Eine Oscar-Nominierung erhielt sie für Crazy Heart (2009) von Scott Cooper. 2014 war sie in der britischen TV-Serie The Honourable Woman zu sehen, für die sie mit dem Golden Globe und einer Emmy-Nominierung geehrt wurde. Eine weitere Serienrolle hat Gyllenhaal, die immer wieder auch am Broadway auf der Bühne steht, aktuell in der HBO-Produktion The Deuce übernommen, für die sie auch als Produzentin verantwortlich zeichnet.

Nach ihrem Studium an der Schauspielschule Ernst Busch begann die gebürtige Berlinerin Julia Jentsch ihre Karriere zunächst am Theater und wurde 2002 von „Theater heute“ als Beste Nachwuchsschauspielerin ausgezeichnet. Ihren Kinodurchbruch feierte sie mit Die fetten Jahre sind vorbei (Regie: Hans Weingartner, 2004) und Sophie Scholl – Die letzten Tage (Berlinale Wettbewerb 2005), für den sie nicht nur mit dem Silbernen Bären der Berlinale, sondern auch mit dem Deutschen und dem Europäischen Filmpreis geehrt wurde. Der Film von Marc Rothemund wurde außerdem als Bester fremdsprachiger Film für den Oscar nominiert. Seither war Jentsch in Werken wie 33 Szenen aus dem Leben der polnischen Regisseurin Małgorzata Szumowska, Margarethe von Trottas Hannah Arendt oder Ich habe den englischen König bedient von Jiří Menzel zu sehen. Mit Effie Briest (Regie: Hermine Huntgeburth, Berlinale Special 2009) sowie dem Wettbewerbsbeitrag 24 Wochen (2016) von Anne Zohra Berrached war sie erneut zu Gast bei der Berlinale. Zuletzt stand sie für die Mini-Serie Das Verschwinden von Hans-Christian Schmid vor der Kamera, die 2017 zu sehen sein wird.

Diego Luna feierte seinen großen Durchbruch mit Y tu mamá también (2001) von Alfonso Cuarón, für den er gemeinsam mit Gael García Bernal 2001 beim Filmfestival in Venedig mit dem Premio Marcello Mastroianni geehrt wurde. Zu seinen weiteren Filmen als Schauspieler gehören Frida (Regie: Julie Taymor, 2002), Steven Spielbergs Terminal (2004), Milk von Gus van Sant (Berlinale Panorama 2009), Rudo y Cursi (Regie: Carlos Cuarón, 2008), Baltasar Kormákurs Contraband (2012) und Rogue One: A Star Wars Story (Regie: Gareth Edwards, 2016). Im Herbst wird er in Flatliners (Regie: Niels Arden Oplev) zu sehen sein. Lunas Regiedebüt Abel feierte bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 2010 Premiere, anschließend inszenierte er die Filme César Chávez (der 2014 im Berlinale Special lief) und Mr. Pig, der 2016 zum Sundance Film Festival eingeladen wurde. Gemeinsam mit Bernal gründete er 2005 die Wohltätigkeitsorganisation „Ambulante“, die sich unter anderem der Förderung des Dokumentarfilms verschrieben hat. Luna ist darüber hinaus Vorstandsmitglied des Washington Office on Latin America.

Der Regisseur und Drehbuchautor absolvierte zunächst eine Schauspielausbildung, bevor er sich dem Filmemachen zuwandte. Nach seinem Studium an der Pekinger Filmhochschule legte der in Yan’an in der Provinz Shaanxi geborene Wang Quan’an 1999 seinen Debütfilm Yue Shi vor, der auf verschiedenen Filmfestivals rund um die Welt mit Preisen bedacht wurde und 2002 auch im Forum der Berlinale lief. Mit Tuyas Ehe wurde er 2007 in den Wettbewerb eingeladen und gewann als dritter chinesischer Filmemacher in der Geschichte des Festivals den Goldenen Bären. Drei Jahre später wurde sein Film Tuan Yuan als Eröffnungsfilm der Berlinale ausgewählt und schließlich mit dem Silbernen Bären für das Beste Drehbuch ausgezeichnet, für das Wang gemeinsam mit Jin Na verantwortlich zeichnete. 2012 kehrte er mit der Romanverfilmung Bai lu yuan erneut in den Berlinale-Wettbewerb zurück, wo sein Kameramann Lutz Reitemeier mit einem Silbernen Bären für eine Herausragende Künstlerische Leistung geehrt wurde.
Internationale Kurzfilmjury 2017


Drew ist Kuratorin, Autorin und Social-Media-Managerin des Metropolitan Museum of Art New York. Ihr 2011 gegründeter Blog „Black Contemporary Art“ und ihr Instagram-Kanal „museummammy“ zählen zu den einflussreichsten digitalen Plattformen für afrikanische und afroamerikanische Kunst weltweit. Für ihre kuratorische Arbeit erhielt Drew u.a. den Feminist Curator Award der AIR Gallery und den Gold Rush Award der Rush Philanthropic Arts Foundation. Drew studierte Kunstgeschichte und Afroamerikanische Studien mit Schwerpunkt Museum Studies am Smith College in Northampton, USA.

Jankowski arbeitet im Bereich der Konzept- und Medienkunst mit Film, Video, Fotografie und Performance, aber auch mit Malerei, Bildhauerei und Installation. Besonders beschäftigt er sich mit der performativen Interaktion zwischen Künstler und einem Publikum fernab des professionellen Kunstbetriebs. Seine Arbeiten sind in zahlreichen Museen und Sammlungen vertreten und wurden u.a. 1999 und 2013 auf der Biennale von Venedig gezeigt. 2016 kuratierte er die Europäische Biennale für zeitgenössische Kunst „Manifesta 11“ in Zürich. Jankowski hat eine Professur für Bildhauerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart inne.

Der Programmer und Produzent Carlos Núñez ist Mitbegründer und Künstlerischer Leiter des SANFIC Santiago International Film Festival, das ein wichtiges Forum insbesondere für den chilenischen und lateinamerikanischen Film darstellt. Zudem ist Núñez Direktor und Mitbegründer der Produktions- und Distributionsfirma Storyboard Media. Er koproduzierte u.a. den Film La Mujer de Barro von Sergio Castro San Martín, der 2015 im Forum der Berlinale zu sehen war. Núñez ist Mitglied von Cinema23, einer Plattform zur Förderung der Filmkultur in Lateinamerika, Spanien und Portugal. Des Weiteren ist er als Hochschuldozent tätig.
Kinderjury Generation Kplus 2017
Über die Vergabe der Gläsernen Bären im Wettbewerb Generation Kplus entscheidet eine elfköpfige Kinderjury zwischen 11 und 14 Jahren. Sie wird über im Vorjahr eingereichte Filmfragebögen von der Sektionsleitung ausgesucht und von der Festivalleitung offiziell berufen.
Die Mitglieder der Kinderjury Generation Kplus 2017: Kay Arend, Antonie Beckmann, Laurentius Fritz, Ilja Gavrylov, Ida Kirschning, Louis Lemperle-McGrath, Emilia Schmidt, Lea Schönfeldt, Ben Trabhardt, Till Trabhardt, Pina Zehnpfennig.
Internationale Jury von Generation Kplus 2017

Diese Jury vergibt den mit € 7.500 dotierten „Großen Preis der Internationalen Jury von Generation Kplus“ an den besten Langfilm. Der mit 2.500 Euro dotierte „Spezialpreis der Internationalen Jury von Generation Kplus“ geht an den besten Kurzfilm. Gestiftet werden die Preise vom Deutschen Kinderhilfswerk.
2017 wurden in die Internationale Jury von Generation Kplus berufen: Fabian Gasmia, Aneta Ozorek, Yoon Ga-eun.
Jugendjury Generation 14plus 2017
Über die Vergabe der Gläsernen Bären im Wettbewerb Generation 14plus entscheidet eine siebenköpfige Jugendjury zwischen 14 und 18 Jahren. Sie wird über im Vorjahr eingereichte Filmfragebögen von der Sektionsleitung ausgesucht und von der Festivalleitung offiziell berufen.
Die Mitglieder der Jugendjury Generation 14plus 2017: Rosa Ehrlich, Oscar R. Franck, Hannah Kähler, Luka Kowalewsky, Marie Kühn, Quinten Samrotzki, Rosa Schaefer Bastian.
Internationale Jury von Generation 14plus 2017

Diese Jury vergibt den mit € 7.500 dotierten „Großen Preis der Internationalen Jury von Generation 14plus“ an den besten Langfilm. Der mit 2.500 Euro dotierte „Spezialpreis der Internationalen Jury von Generation 14plus“ geht an den besten Kurzfilm. Gestiftet werden die Preise von der Bundeszentrale für Politische Bildung.
2017 wurden in die Internationale Jury von Generation 14plus berufen: Benjamin Cantu, Roberto Doveris, Jennifer Reeder.
Jury GWFF Preis Bester Erstlingsfilm 2017


Jayro Bustamante war mit seinem Spielfilmdebüt Ixcanul 2015 als erster guatemaltekischer Regisseur im Wettbewerb der Berlinale zu Gast. Der mit Laiendarstellerinnen aus der Region der Kaqchikel Mayas umgesetzte Film erhielt den Silbernen Bären Alfred-Bauer-Preis und wurde danach bei weiteren 60 Filmfestivals präsentiert, darunter in Karlovy Vary, Jerusalem, Telluride, Toronto, Biarritz, Cartagena, Mumbai, Guadalajara, Ghent und San Sebastián. Insgesamt wurde Ixcanul mit 52 Preisen ausgezeichnet und war darüber hinaus die überhaupt erst zweite guatemaltekische Einreichung für den Oscar als bester nicht-englischsprachiger Film. Zuvor hatte Jayro Bustamante, der unter anderem in Paris und Rom studierte und als Werbefilmer für Ogilvy & Matter arbeitete, bereits verschiedene Kurz-, Dokumentar- und Animationsfilme inszeniert. Aktuell arbeitet er an seinen nächsten beiden langen Spielfilmen: Temblores und Los tenis de barrondo.

Bereits im Alter von 16 Jahren begann Clotilde Courau ihre Karriere als Schauspielerin und trat schon während ihrer Schauspielausbildung am Theater auf. Schon für ihr Leinwanddebüt in Jacques Doillons Der kleine Gangster, der 1991 im Wettbewerb der Berlinale lief, wurde sie mit dem Europäischen Filmpreis ausgezeichnet und erstmals für den César nominiert. Seither gehört Courau zu den festen Größen des französischen Films und war unter anderem in Filmen wie Elisa (Regie: Jean Becker, 1995), Der Lockvogel (1995) von Bertrand Tavernier, dem Berlinale-Eröffnungsfilm 2007 La vie en rose (Regie: Olivier Dahan) und Im Schatten der Frauen (2015) von Philippe Garrel zu sehen. Immer wieder steht sie auch für internationale Produktionen vor der Kamera, u.a. für Paul Mazursky (The Pickle, 1993) oder Rod Lurie (Deterrence, 1999). Regelmäßig kehrt Courau zum Theater zurück, zuletzt etwa unter eigener Regie in „Piaf, l’être intime“. 2017 wird sie in Le ciel attendra von Marie Castille Mention-Schaar im Kino zu sehen sein.

Der 1983 in Dschidda in Saudi-Arabien geborene Autor, Regisseur und Produzent Mahmoud Sabbagh präsentierte sein Spielfilmdebüt Barakah Meets Barakah 2016 im Forum der Berlinale. Der überraschend humorvolle Film gewann dort den Preis der Ökumenischen Jury, lief später unter anderem beim Filmfestival in Toronto und ging schließlich - als zweiter Film aus Saudi-Arabien überhaupt - ins Rennen um den Oscar für den besten nicht-englischsprachigen Film. In seiner Heimat gehört Sabbagh, der einen Abschluss der New Yorker Columbia University im Fach Dokumentarfilm hat, bereits seit einigen Jahren zu den Vorreitern einer neuen, unabhängigen Generation Filmemacher und verantwortete als Regisseur und Autor unter anderem eine Dokumentation über den umstrittenen Dichter Hamza Shehata sowie die viel beachtete WebTV-Serie Cash.
Jury Glashütte Original – Dokumentarfilmpreis 2017


Die in Mexiko Stadt geborene Daniela Michel ist Filmkritikerin sowie Gründerin und Leiterin des Festival Internacional de Cine de Morelia – ein jährlich stattfindendes Event, das 2003 lanciert wurde, um eine junge Generation von mexikanischen Filmemachern zu unterstützen und zu fördern. Bevor sie ihren Abschluss in Englischer Literatur machte, studierte Michel zunächst Film. Sie kuratierte Retrospektiven des mexikanischen Kinos sowohl innerhalb als auch außerhalb Mexikos. Bei zahlreichen internationalen Filmfestivals war sie in der Jury vertreten, darunter in Cannes (Sektionen „Un Certain Regard” und “La Semaine de la Critique”), Venedig, Sundance, Locarno, San Sebastian, Sarajevo und das Dokumentarfilmfestival Amsterdam (IDFA). Zudem war sie in der Auswahlkommission des Rockefeller Foundation’s Media Arts Fellowships und der Rolex Mentor and Protégé Arts Initiative.

Die US-Amerikanerin Laura Poitras studierte zunächst am San Francisco Art Institute und später an The New School in New York. Ihre Arbeit überschreitet die Grenzen zwischen Dokumentarfilm, Journalismus und Kunst. 2006 begann sie ihre 9/11-Trilogie mit My Country, My Country, für den sie ihre erste Oscar-Nominierung erhielt. Es folgte The Oath (2010), der wie schon My Country, My Country im Forum der Berlinale präsentiert wurde. Den Abschluss der Trilogie bildet CITIZENFOUR, für den Poitras 2015 den Academy Award für den besten Dokumentarfilm gewann. Der Film über Edward Snowden brachte ihr außerdem den Deutschen Filmpreis, den Director’s Guild of America Award und den BAFTA ein. Für ihre Berichterstattung über die NSA Überwachung, die in Der Spiegel, The Guardian und The Washington Post erschien, wurde sie mit dem Pulitzer-Preis und dem Henri Nannen Preis für Pressefreiheit geehrt. 2016 zeigte Poitras im New Yorker Whitney Museum of American Art ihre erste Einzelausstellung. Sie ist Mitbegründerin des Journalismusprojektes Field of Vision.

Samir wurde in Bagdad geboren und zog im Alter von sieben Jahren mit seiner Familie in die Schweiz. Nach einem Studium an der Zürcher Hochschule der Künste und einer Ausbildung zum Schriftsetzer begann er in den Achtziger Jahren seine Arbeit als Kameramann, Regisseur und Drehbuchautor. Sein Werk umfasst inzwischen über 40 Kurz- und Langfilme. 1994 übernahm er mit Dokumentarfilmer Werner Schweizer und Produzentin Karin Koch die Dschoint Ventschr Filmproduktion, die sich auf die Förderung junger Schweizer Talente konzentriert. Als Regisseur verantwortete Samir Spiel- und Dokumentarfilme für Kino und Fernsehen – darunter Snow White (2005), der mehrfach ausgezeichnet wurde - ebenso wie Theaterinszenierungen. Sein Dokumentarfilm Iraqi Odyssey lief 2015 im Panorama der Berlinale und wurde von der Schweiz für den Oscar als bester nicht-englischsprachiger Film eingereicht.