Zusätzliches
08.02.2024
Berlinale-Eröffnung: Ausladung von AfD-Politiker*innen
In den vergangenen Tagen gab es in der Kulturbranche, in den redaktionellen und sozialen Medien sowie im Team der Berlinale eine intensive Diskussion über die Einladungen von AfD-Politiker*innen zur Eröffnung der Berlinale. Heute hat die Berlinale-Leitung entschieden, die zuvor eingeladenen fünf AfD-Politiker*innen auszuladen.
Durch den aktuellen Diskurs wurde noch einmal ganz deutlich, wie sehr das Engagement für eine freie, tolerante Gesellschaft und gegen Rechtsextremismus zur DNA der Berlinale gehört. Die Berlinale engagiert sich seit Jahrzehnten für demokratische Grundwerte und gegen jede Form von Rechtsextremismus. Dafür stehen das Filmprogramm und die Berlinale als Kulturinstitution. Das Festival hat wiederholt darauf hingewiesen, dass es mit Sorge beobachtet, wie Antisemitismus, antimuslimische Ressentiments, Hassreden und andere antidemokratische und diskriminierende Haltungen in Deutschland zunehmen.
„Gerade auch angesichts der Enthüllungen, die es in den vergangenen Wochen zu explizit antidemokratischen Positionen und einzelnen Politiker*innen der AfD gab, ist es für uns – als Berlinale und als Team – wichtig, unmissverständlich Stellung zu beziehen für eine offene Demokratie.
Wir haben daher heute alle zuvor eingeladenen AfD-Politiker*innen schriftlich ausgeladen und sie darüber informiert, dass sie auf der Berlinale nicht willkommen sind“, sagt das Leitungsduo der Berlinale, Mariëtte Rissenbeek und Carlo Chatrian.
Die AfD und etliche ihrer Mitglieder und Abgeordneten vertreten Ansichten, die den Grundwerten der Demokratie zutiefst widersprechen. Forderungen nach einer homogenen Gesellschaft, nach Zuwanderungsrestriktionen und Massenabschiebungen, homophobe und queerfeindliche oder rassistische Äußerungen bis hin zu schlimmem Geschichtsrevisionismus und klarem Rechtsextremismus – all das findet man bei der AfD.
In Zeiten, in denen rechtsextreme Personen in die Parlamente einziehen, will die Berlinale mit der heutigen Ausladung der AfD eine klare Position beziehen. Die Diskussion zum Umgang mit Politiker*innen der AfD betrifft auch viele andere Organisationen und Festivals. Diese Debatte muss gesamtgesellschaftlich und gemeinsam mit allen demokratischen Parteien geführt werden.
Presseabteilung
8. Februar 2024