Zusätzliches
18.02.2020
Berlinale beauftragt historisches Gutachten zu Alfred Bauer und verleiht zum 70. Jubiläum einen Sonderpreis
Aufgrund der jüngst veröffentlichten Quellen über die Rolle von Alfred Bauer, dem ersten Leiter der Internationalen Filmfestspiele Berlin, in der nationalsozialistischen Filmpolitik hat die Berlinale den Silberner Bär – Alfred-Bauer-Preis mit sofortiger Wirkung ausgesetzt. Die aktuellen Veröffentlichungen legen nahe, dass Alfred Bauer eine Rolle in der NS-Filmbürokratie spielte, die bislang nicht bekannt war. Die Berlinale-Leitung hat daher zudem entschieden, eine externe Expertise zur Festivalgeschichte im Kontext von Alfred Bauers Funktion in der NS-Zeit einzuholen.
Dazu hat die Geschäftsführung der Berlinale Gespräche mit verschiedenen Forschungseinrichtungen geführt und nun das „Institut für Zeitgeschichte“ (IfZ) beauftragt. Das IfZ wurde 1949 gegründet, um die national-sozialistische Diktatur wissenschaftlich zu erschließen: https://www.ifz-muenchen.de/das-institut/
„Wir sind überzeugt, dass zur Erforschung von Alfred Bauers Position im NS-Machtapparat eine externe und unabhängige Historiker*innengruppe herangezogen werden sollte. Darüber sind wir uns auch mit der Deutschen Kinemathek einig, die diese Vorgehensweise unterstützt. Wir freuen uns, dass nun das IfZ die Forschungsarbeit aufnehmen kann“, sagt Berlinale-Geschäftsführerin Mariette Rissenbeek.
Die Ergebnisse des IfZ-Gutachtens werden im Sommer erwartet.
Anlässlich des 70. Berlinale Jubiläums wird die Berlinale 2020 einen Sonderpreis verleihen: Silberner Bär – 70. Berlinale. Dieser Preis wird ebenfalls von der Internationalen Jury vergeben.
Presseabteilung
18. Februar 2020