Azor

Der Schweizer Privatbankier Yvan De Wiel reist zu Zeiten der argentinischen Militärdiktatur mit seiner Frau Inés nach Buenos Aires, um seinen spurlos verschwundenen Partner René Keys zu suchen, der dort für den Kontakt zur reichen argentinischen Kundschaft der Bank zuständig war. Er betritt die dekadente Welt der Großgrundbesitzer*innen, Neureichen, Millionenerbinnen, Adeligen, Militärs, Geschäftsleute und Kirchenmänner, die mit dem Regime gemeinsame Sache machen. Während auf der Straße Passierende von Soldaten verhaftet werden, treffen sie sich auf exklusiven Empfängen, in Privatzirkeln und Luxushotels. Ihr Ziel ist es, ihr Vermögen unter Ausnutzung der Kungelei zwischen Schweizer Bankenwelt und diplomatischem Korps ins sichere Ausland zu bringen. Damit der diskrete De Wiel die immer nebulöser werdende Rolle seines verschwundenen Partners übernehmen kann, muss er die doppelbödige Sprache einer größeren, dunklen Macht erlernen. Sein Weg durchs Labyrinth führt die Zuschauer*innen von Roberto Bolaño zu Joseph Conrad und den Protagonisten in das „Herz der Finsternis“.
Andreas Fontana, der das Drehbuch für sein Spielfilmdebüt zusammen mit Mariano Llinás schrieb, führt mit einem harmonischen Schauspielensemble einen frostigen Gespensterreigen auf, bei dem es um Gier und Macht geht, und nimmt die Moral einer Welt unter die Lupe, die auf der falschen Seite der Geschichte steht.
von Andreas Fontana
mit Fabrizio Rongione, Stéphanie Cléau, Carmen Iriondo, Juan Trench, Ignacio Vila, Pablo Torre, Elli Medeiros, Gilles Privat, Alexandre Trocki, Augustina Muñoz, Yvain Julliard
Schweiz / Frankreich / Argentinien 2021 Französisch, Spanisch, Englisch 100’ Farbe

Teil des Berlinale Summer Special

Mit

  • Fabrizio Rongione (Yvan De Wiel)
  • Stéphanie Cléau (Inés De Wiel)
  • Carmen Iriondo (Frau Lacrosteguy)
  • Juan Trench (Augusto Padel-Camon)
  • Ignacio Vila (Farrell)
  • Pablo Torre (Tatoski)
  • Elli Medeiros (Magdalena Padel-Camon)
  • Gilles Privat (Decôme)
  • Alexandre Trocki (Frydmer)
  • Augustina Muñoz (Leopolda)
  • Yvain Julliard (Guy Lombier)

Stab

Regie, Buch Andreas Fontana
Kamera Gabriel Sandru
Montage Nicolas Desmaison
Musik Paul Courlet
Sound Design Etienne Curchod
Ton Xavier Lavorel
Production Design Ana Cambre
Kostüm Simona Martínez
Maske Katrine Zingg
Casting Maria Laura Berch, Alexandre Nazarian
Regieassistenz Marcello Pozzo, Gabriel Azorín
Production Managers Simone Bosshart, Mónica Pérez
Produzent*innen Eugenia Mumenthaler, David Epiney
Koproduzent*innen Nicolas Brevière, Violeta Bava, Rosa Martínez Rivero, Françoise Mayor, Izabela Rieben
Koproduktion Local Films Paris
Ruda Cine Buenos Aires
Radio Télévision Suisse (RTS) Genf

Produktion

Alina film

Andreas Fontana

Geboren 1982 in Genf. Nach seinem Studium der Vergleichenden Literaturwissenschaften an der Universität Genf arbeitete er als Produktionsassistent in Buenos Aires. Er besuchte die Kunsthochschulen ECAL in Lausanne und HEAD in Genf und schloss 2010 ein Filmproduktionsstudium ab. Sein erster Kurzfilm, Cotonov Vanished, wurde beim Filmfestival Visions du Réel ausgezeichnet, Pedro M, 1981 wurde für den Schweizer Filmpreis nominiert. Als Produktionsassistent arbeitete er mit Jean-Stéphane Bron und Ingrid Wildi zusammen. Er schrieb Drehbücher für Zahra Vargas und Maryam Goormaghtigh.

Filmografie

2008 Va le chanter a Gardel; Kurzfilm 2009 Cotonov Vanished; Kurzfilm 2011 Dans nos campagnes; Dokumentarfilm, Co-Regie: Marie-Eve Hildbrand, David Maye 2015 Pedro M, 1981; Kurzfilm 2021 Azor

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2021