Marc Jacobs

Der neunjährige Soufyane, Sohn eines Marokkaners und einer Niederländerin, lebt mit seiner Mutter und seiner Schwester in einer Wohnung in einem typischen Vorstadtsilo der großen Städte. Sein Vater, den er nie sieht, lädt ihn auf eine Reise ein. Eine Reise in das Land seiner Ahnen – Marokko. Soufyane freut sich und bereitet sich intensiv auf diese Reise vor, die auch so etwas wie eine Initiation ist. Seine Freunde bestehen darauf, dass er sich eine Ray-Ban-Sonnenbrille zulegt, aber Soufyane will Marc Jacobs tragen. Er wolle doch Soldat sein, sagen sie. Er schweigt und lässt sich nicht beirren. Unter den verschiedenen Schwarzmarkthändlern in seinem Viertel findet er schließlich einen, der die richtige Brille hat. Statt 200 muss er auch nur 30 Euro bezahlen, und es kann losgehen.
Mit einer sehr ruhigen und schlichten Cadrage lässt der Regisseur seinen Laiendarstellern viel Platz, um ihren Ideen von Männerbildern und -ritualen näherzukommen. Diese Vorstellungen treffen auf die harte Realität in den Vorstädten. Das muss auch Soufyane schmerzlich lernen, als die Sonne untergeht und er nach seinem Vater ruft.
von Sam de Jong
mit Ruhi Belkadi, Chaalisa Belkadi, Donna Harreman, Ayoub Elasri, Oussama Addi, Achraf Meziani
Niederlande 2013 17’

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