Black President
Was ist ‚Schwarze Schuld’? Ich habe mich oft gefragt, warum der Künstler Kudzanai Chiurai nicht einfach Blumen oder sowas malen kann...? Falls er das wollte, wohlgemerkt.
Wird und kann er jemals Herr über sein eigenes Dasein werden? Oder wird das Schicksal und die Geschichte seines Volkes für immer auf seinen Schultern lasten?
„Ein Kind wird ohne Bewusstsein geboren... es sieht die Wege der Menschheit nicht“, rufen Grandmaster Flash and the Furious Five in ihrem Hip Hop-Klassiker The Message aus, diesem Song-Koloss über die afroamerikanischen Ghettos der 1980er Jahre. Das Bewusstsein kommt später. Im Falle dieses speziellen Jungen, eines gewissen jungen Simbabwers, des Künstlers Kudzanai Chiurai, ist das Schwarze Bewusstsein eng verknüpft mit Schwarzem Stolz (Black Pride) und Schwarzer Selbstbehauptung (Black Power).
Vielleicht dient ihm diese ideologische Militanz als Mittel zur Erlangung jener Freiheit, die er braucht, um wirklich loszulassen und seinen wahren Geist zu finden. Doch sein Flug, wie der vieler junger schwarzer Künstler, wird beschwert von Schuld; von einer Schuld, die sich als Verantwortung ausgibt. Diese ‚Schwarze Schuld‘ ist die letzte Hürde, die zwischen Kudzanai Chiurai und echter Freiheit steht – sie ist ein Dämon, der niedergestreckt werden muss. Diese ‚Schwarze Schuld‘ steht im Mittelpunkt des Films.
Black President hinterfragt die Verantwortung afrikanischer Künstler in einem zunehmend globalisierten Universum, in dem wir unwillkürlich versuchen, den Westen ‚einzuholen‘, anstatt unsere eigenen Wege zu gehen. Sind wir Opfer unserer Vergangenheit, auf ewig unserer angeblichen Unterentwicklung verpflichtet? Oder ist unsere Superkraft unsere Bürde? Werden wir jemals wirklich frei genug sein uns auszudrücken, ohne die Pflicht, mit jedem Atemzug für ‚uns alle‘ zu sprechen? Oder ist das Bedürfnis nach dieser Art Freiheit schlicht verantwortungslos?
Wie stark werden wir von diesen Komplexen und von den Gespenstern der brutalen kollektiven Geschichte von Unterdrückung, Ausbeutung und Kampf, die unseren Kontinent geprägt hat, heimgesucht? Kann es so etwas wie Post-Kolonialismus oder Neo-Kolonialismus überhaupt geben, wenn der Kolonialismus nie zu Ende gegangen ist?
Sind wir immer noch Sklaven?
Bin ich ein Sklave?
In Black President verkörpert die ‚Weiße Königin‘ – eine von Kudzi erdachte Figur – die Idee eines externalisierten und internalisierten Quasi-Kolonialismus. Zunächst erscheint sie in einer Arbeit Kudzis, dann tritt sie aus dem Rahmen heraus und in die Welt des Films ein. Bald schon macht sie sich selbstständig und verärgert alle um sich herum mit dem Versuch, jede afrikanische Person und jedes afrikanische Objekt, dass ihr ins Auge fällt, zu kaufen. Wie wird das nur enden?
Wann werden wir Afrikaner aufhören, uns ins eigene Knie zu schießen, nur um zu beweisen, dass wir mit dem sogenannten westlichen Standard mithalten können?
Werden wir Afrikaner uns jemals von dieser Last befreien können?
Wann endlich werden wir diese Ideen lynchen?
(Mpumelelo Mcata)
Wird und kann er jemals Herr über sein eigenes Dasein werden? Oder wird das Schicksal und die Geschichte seines Volkes für immer auf seinen Schultern lasten?
„Ein Kind wird ohne Bewusstsein geboren... es sieht die Wege der Menschheit nicht“, rufen Grandmaster Flash and the Furious Five in ihrem Hip Hop-Klassiker The Message aus, diesem Song-Koloss über die afroamerikanischen Ghettos der 1980er Jahre. Das Bewusstsein kommt später. Im Falle dieses speziellen Jungen, eines gewissen jungen Simbabwers, des Künstlers Kudzanai Chiurai, ist das Schwarze Bewusstsein eng verknüpft mit Schwarzem Stolz (Black Pride) und Schwarzer Selbstbehauptung (Black Power).
Vielleicht dient ihm diese ideologische Militanz als Mittel zur Erlangung jener Freiheit, die er braucht, um wirklich loszulassen und seinen wahren Geist zu finden. Doch sein Flug, wie der vieler junger schwarzer Künstler, wird beschwert von Schuld; von einer Schuld, die sich als Verantwortung ausgibt. Diese ‚Schwarze Schuld‘ ist die letzte Hürde, die zwischen Kudzanai Chiurai und echter Freiheit steht – sie ist ein Dämon, der niedergestreckt werden muss. Diese ‚Schwarze Schuld‘ steht im Mittelpunkt des Films.
Black President hinterfragt die Verantwortung afrikanischer Künstler in einem zunehmend globalisierten Universum, in dem wir unwillkürlich versuchen, den Westen ‚einzuholen‘, anstatt unsere eigenen Wege zu gehen. Sind wir Opfer unserer Vergangenheit, auf ewig unserer angeblichen Unterentwicklung verpflichtet? Oder ist unsere Superkraft unsere Bürde? Werden wir jemals wirklich frei genug sein uns auszudrücken, ohne die Pflicht, mit jedem Atemzug für ‚uns alle‘ zu sprechen? Oder ist das Bedürfnis nach dieser Art Freiheit schlicht verantwortungslos?
Wie stark werden wir von diesen Komplexen und von den Gespenstern der brutalen kollektiven Geschichte von Unterdrückung, Ausbeutung und Kampf, die unseren Kontinent geprägt hat, heimgesucht? Kann es so etwas wie Post-Kolonialismus oder Neo-Kolonialismus überhaupt geben, wenn der Kolonialismus nie zu Ende gegangen ist?
Sind wir immer noch Sklaven?
Bin ich ein Sklave?
In Black President verkörpert die ‚Weiße Königin‘ – eine von Kudzi erdachte Figur – die Idee eines externalisierten und internalisierten Quasi-Kolonialismus. Zunächst erscheint sie in einer Arbeit Kudzis, dann tritt sie aus dem Rahmen heraus und in die Welt des Films ein. Bald schon macht sie sich selbstständig und verärgert alle um sich herum mit dem Versuch, jede afrikanische Person und jedes afrikanische Objekt, dass ihr ins Auge fällt, zu kaufen. Wie wird das nur enden?
Wann werden wir Afrikaner aufhören, uns ins eigene Knie zu schießen, nur um zu beweisen, dass wir mit dem sogenannten westlichen Standard mithalten können?
Werden wir Afrikaner uns jemals von dieser Last befreien können?
Wann endlich werden wir diese Ideen lynchen?
(Mpumelelo Mcata)