Nelly

Am Ende möchte die 13-jährige Nelly nur noch ausruhen. Am Anfang sitzt sie am Steuer eines Autos und fährt durch eine winterliche Landschaft. Auf dem Rücksitz liegt ihre Mutter, der es nicht gut geht. Plötzlich steht Nelly im Flur in einer Klinik. Die Situation ist irreal. Eine strenge Frau gibt Anweisungen. Über eine steile Wendeltreppe kommt Nelly in ein düsteres Amtszimmer, wo ein Mann mit monotoner Stimme in ein Aufnahmegerät spricht: Seit zwei Tagen Vollwaise, lebende Verwandte negativ, kann in neuem Familienverband untergebracht werden.
Der Mann stellt Nelly Fragen, etwa, wie sie sich die erste Begegnung mit ihrer neuen Familie vorstellt. Doch Nellys Gedanken schweifen ab: Ein Junge mit einer russischen Pelzmütze, ein Sprungturm im Schwimmbad. Eine kleine Spielzeugfigur, die auf einer Trommel den Rhythmus schlägt. Etwas ist aus dem Takt geraten und der Schein trügt. Eine präzise, stilisierte, kafkaeske Krankengeschichte.
von Chris Raiber
mit Antonella Lenauer, Steffen Höld, Ann-Birgit Höller, Gudrun Tielsch, Max Mayer, Peter Glonek, Fanny Herzog
Österreich 2014 17’

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