Offene Wunde deutscher Film

Open Wounds – A Journey through German Genre Films
Wie wild, unberechenbar, sinnlich, verwegen und prall das deutsche Kino sein kann, zeigte schon der Filmessay Verfluchte Liebe deutscher Film. Nun setzen Dominik Graf und Johannes Sievert die archäologische Abenteuerfahrt an die Ränder, in die Abgründe, aber auch ins Zentrum der deutschen Film- und Fernsehproduktion fort und werfen berechtigte Fragen auf: Warum gibt das öffentlich-rechtliche Fernsehen nicht mehr so hellsichtige Science-Fiction-Filme wie Smog (1973) in Auftrag? Warum entwickelt das Kino keinen Wagemut im Genre? Dabei braucht es, wie in Abwärts (1984) von Carl Schenkel, nur einen Aufzug, der in einem Bürohaus steckenbleibt, um einen klaustrophobischen Psychothriller zu drehen. Warum treten junge Regisseure nicht in die Fußstapfen des widerborstigen Klaus Lemke, der seine Filme einfach aus der Hüfte schießt? Und weshalb wird denen, die es tun, die Förderung verweigert? Natürlich würde man die zitierten Kino- und Fernseh-Sumpfblüten – etwa Slavers – Die Sklavenjäger oder Liebling – Ich muss dich erschießen – am liebsten sofort anschauen. Leider existieren vielfach aber nur noch die Trailer oder Plakate dieser verschollenen Schätze.
von Dominik Graf, Johannes F. Sievert Deutschland 2017 Deutsch 116’ Schwarz-Weiß & Farbe Dokumentarische Form

Stab

Regie, Buch Dominik Graf, Johannes F. Sievert
Kamera Hendrik A. Kley
Montage Patricia Testor
Musik Florian Van Volxem, Sven Rossenbach
Sound Design Andre Bendocchi-Alves
Ton Sergio Campanese
Produzent*innen Johannes F. Sievert, Jan Löffler

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Dominik Graf

Geboren 1952 in München. Von 1974 bis 1980 studierte er an der Hochschule für Film und Fernsehen München. Im Lauf seiner Regie- und Autorenkarriere wurde er unter anderem mit dem Bundesfilmpreis, dem Bayerischen Film- und auch Fernsehpreis, dem Deutschen Fernsehpreis sowie vielfach mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Zu seinen bekanntesten Arbeiten zählen die Filme Die Katze, Die Sieger, Hotte im Paradies, Die geliebten Schwestern, die Serien Der Fahnder und Im Angesicht des Verbrechens, sowie mehrere Folgen der Reihen „Polizeiruf 110“ und „Tatort“. 2010 erschien ein Buch mit Essays zum Film.

Filmografie

1979 Der kostbare Gast · Familientag; TV-Serie, 2 Episoden 1980 Neonstadt; Episodenfilm, Episode „Running Blue“ 1982 Das zweite Gesicht 1983 Köberle kommt; TV-Serie, 6 Episoden · Der Fahnder; TV-Serie, 8 Episoden · Treffer; TV-Film 1984 Tatort: Schwarzes Wochenende; TV-Film 1985 Drei gegen drei 1986 Die Beute; TV-Film · Bei Thea; TV-Film 1987 Die Katze 1988 Tiger, Löwe, Panther; TV-Film 1990 Spieler 1991 Der Fahnder; TV-Serie, 5 Episoden 1992 Die Verflechtung; TV-Film 1994 Der Sieger 1995 Tatort: Frau Bu lacht; TV-Film · Reise nach Weimar · Sperling und das Loch in der Wand; TV-Pilotfilm 1996 Dr. Knock; TV-Film · Das Wispern im Berg der Dinge; TV-Dokumentarfilm · Der Skorpion; TV-Film 1997 Sperling und der brennende Arm; TV-Film 1998 Bittere Unschuld; TV-Film · Deine besten Jahre; TV-Film 2000 München – Geheimnisse einer Stadt 2001 Der Felsen 2002 Die Freunde der Freunde; TV-Film · Hotte im Paradies; TV-Film 2003 Polizeiruf 110: Der scharlachrote Engel; TV-Film 2005 Der rote Kakadu · Polizeiruf 110: Er sollte tot; TV-Film 2006 Eine Stadt wird erpresst; TV-Film 2007 Das Gelübde; TV-Film · Süden & der Luftgitarrist; TV-Film 2008 Deutschland 09; Episodenfilm, Segment: „Der Weg, den wir nicht zusammen gehen“, Co-Regie: Martin Gressmann 2010 Im Angesicht des Verbrechens; TV-Serie, 10 Episoden · Polizeiruf 110: Cassandras Warnung; TV-Film 2011 3Leben; TV-Film · Das unsichtbare Mädchen; TV-Film · Lawinen der Erinnerung; TV-Dokumentarfilm 2013 Die geliebten Schwestern · Tatort: Aus der Tiefe der Zeit; TV-Film · Die reichen Leichen. Ein Starnbergkrimi; TV-Film 2014 Es werde Stadt!; TV-Dokumentarfilm · Polizeiruf 110: Smoke on the water; TV-Film · Was heißt hier Ende? Der Filmkritiker Michael Althen; TV-Dokumentarfilm 2015 Zielfahnder – Flucht in die Karpaten 2016 Verfluchte Liebe deutscher Film; TV-Dokumentarfilm · Am Abend aller Tage; TV-Film 2017 Offene Wunde deutscher Film; TV-Film · Tatort: Der rote Schatten; TV-Film · Hanne; TV-Film 2019 Polizeiruf 110: Die Lüge, die wir Zukunft nennen; TV-Film 2021 Fabian oder Der Gang vor die Hunde (Fabian – Going to the Dogs)

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2021

Johannes F. Sievert

Geboren 1968 in Bielefeld. Er studierte Film- und Fernsehwissenschaft, Theater- sowie Politikwissenschaft, anschließend Regie an der Internationalen Filmschule Köln. Offene Wunde deutscher Film ist die Fortsetzung seines gemeinsam mit Dominik Graf gedrehten Dokumentarfilms Verfluchte Liebe deutscher Film.

Filmografie

2005 KomA; 11 Min. 2009 Junge Hunde; 70 Min. 2010 Sinan G; Episode in Zeche is nich - Sieben Blicke auf das Ruhrgebiet 2010, 20 Min. · Gangsta Fiction – Im Angesicht des Verbrechens: Making of; 30 Min. 2015 Von Zeit zu Zeit; 100 Min. 2016 Verfluchte Liebe deutscher Film (Doomed Love – A Journey through German Genre Films); 90 Min., Berlinale Forum 2016 · Rewind; 100 Min. 2017 Offene Wunde deutscher Film

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2017