Das Lied vom Leben
The Song of Life
Quelle: Deutsche Kinemathek
Erika, eine Tochter aus verarmter Familie, ist zur Heirat mit einem reichen Baron bereit. Bei der pompösen Verlobungsfeier erkennt sie aber, dass die Klasse, die ihr Überleben sichern soll, moralisch verderbt und todgeweiht ist. Verzweifelt sucht sie den Freitod im Hafen, wird jedoch vom Ingenieur Igor daran gehindert, sich in die Elbe zu stürzen. Sein Bekenntnis zum Leben macht Erika neuen Mut. Bald ist sie von Igor schwanger. Bei der Entbindung kommt es zu Komplikationen, doch dank eines Kaiserschnitts geht alles gut … Zunächst nur »zugelassen für Ärzte und Medizinbeflissene«, entspann sich um das vom französischen Surrealismus inspirierte und mit kritischen Liedern von Walter Mehring und Hanns Eisler angereicherte Tonfilm-Experiment ein Zensurstreit, bei dem Carl von Ossietzky zum größten Fürsprecher des Filmes wurde. Für ihn war er »eine lyrische Rhapsodie vom Aufgang und Verklingen des Lebens, […] ein Hymnus auf die Welt, die so viel besser ist als die Gesellschaft, die der törichte Mensch sich als Gefängnis errichtet hat.« (Weltbühne, 24.3.1931) Zumindest gemessen am zeitgenössischen deutschen Tonfilm sah er Das Lied vom Leben als »unbestreitbar vorgerückteste Avantgarde.«
Mit
- Aribert Mog
- Margot Ferra
- Elsa Wagner
- Ernst Busch
- Harald Paulsen
- Leo Monosson
- Greta Keller
- Prof. Dr. Wilhelm Liepmann
Stab
Regie | Alexis Granowsky |
Buch | Victor Trivas, H. Lechner |
Dialoge | Walter Mehring |
Kamera | Viktor Trinkler, Heinrich Balasch |
Montage | Hans Oser |
Musik | Franz Wachsmann, H. Adams [= Hanns Eisler], Friedrich Hollaender |
Ton | Hans Bittmann, Ernst Schulz |
Produktion
Film-Kunst-AG
Tonbild-Syndikat AG (Tobis)
Zusatzinformationen
Kopie: Deutsche Kinemathek, Berlin