Russa

1974 in Porto, im Norden von Portugal. Im Bairro do Aleixo weiht die Regierung fünf neue Hochhäuser mit großem Stolz ein. Wunderbar am Fluss gelegen, werden die Häuser Heimat für über 300 Familien, die aus der Stadt zwangsumgesiedelt wurden. Über die Jahre entwickelt sich das Viertel zum Drogenumschlagplatz, mit hoher Kriminalität und Prostitution. 2011 werden zwei der fünf Türme abgerissen. Die Regierung erhofft sich eine Verbesserung der Situation, gleichzeitig wächst das Interesse einer ungebremsten Immobilienwelt. Russa ist eine von denen, deren Wohnungen noch da sind, aber bereits verschlossen. Sie hat die vergangenen Jahre im Gefängnis verbracht und ist übers Wochenende auf Freigang; diese Nacht bleibt sie bei ihrer Schwester.
Die Regisseure João Salaviza und Ricardo Alves Jr. begleiten sie bei der Rückkehr, beim Treffen mit der Schwester und Freunden. Immer wieder geht es um die Heimat, die es so nicht mehr gibt,und um das, was kommen wird. Schon in seinem letzten Film, Altas Cidades de Ossadas, beschäftigte sich Salaviza mit den Auswirkungen von Zwangsumsiedlung auf die menschliche Psyche.
Maike Mia Höhne
von João Salaviza, Ricardo Alves Jr.
mit Helene Campos, Maria Antonieta, Alberto Moreira
Portugal / Brasilien 2018 Portugiesisch 20’ Farbe Weltpremiere | Dokumentarische Form

Mit

  • Helene Campos
  • Maria Antonieta
  • Alberto Moreira

Stab

Regie João Salaviza, Ricardo Alves Jr.
Buch João Salaviza, Ricardo Alves Jr., Renée Nader Messora, Germano Melo
Montage João Salaviza, Ricardo Alves Jr.
Sound Design Léo Bortolin
Produzent*innen João Salaviza, Renée Nader Messora
Koproduzent*innen Ricardo Alves Jr., Thiago Macêdo Correia, Renée Nader Messora
Koproduktion Entre Films Belo Horizonte, Brasilien
Material Bruto São Paulo, Brasilien

Weltvertrieb

Agência – Portuguese Short Film Agency

http://agencia.curtas.pt/ http://agencia.curtas.pt/

João Salaviza

Geboren 1984 in Lissabon. Er studierte an der Escola Superior de Teatro e Cinema in Lissabon und an der Universidad del Cine in Buenos Aires. Seine Kurzfilme Arena (Palme d'Or in Cannes), Cerro Negro (International Film Festival Rotterdam) und Rafa, 2012 mit dem Goldenen Bären der Berlinale ausgezeichnet, wurden auf über hundert Festivals weltweit gezeigt und mehrfach preisgekrönt. Sein Spielfilmdebüt Montanha feierte 2015 auf der Internationalen Kritikerwoche der Filmfestspiele von Venedig Premiere, 2017 folgte mit Atlas Cidades de Ossadas ein weiterer Besuch bei den Berlinale Shorts.

Filmografie

2009 Arena; Kurzfilm 2011 Strokkur; Kurzfilm 2012 Cerro Negro; Kurzfilm · Rafa; Berlinale Shorts 2015 Montanha (Mountain) 2017 Altas Cidades de Ossadas (High Cities of Bone); Berlinale Shorts 2018 Russa

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2018

Ricardo Alves Jr.

Ricardo Alves Jr., geboren 1982 in Belo Horizonte, Brasilien, ist Filmemacher, Produzent und Theaterregisseur. Er drehte zunächst Kurzfilme, die mehrfach auf internationalen Festivals gezeigt und ausgezeichnet wurden. 2016 erschien sein Langfilmdebüt Elon Não Acredita na Morte, mit dem er Festivals in ganz Brasilien, Lateinamerika, China und Europa bereiste und mehrere Preise gewann. Er ist Produzent des Films The Dead and the Others, der auf über 30 Festivals in der ganzen Welt gezeigt wurde.

Filmografie

2006 Material Bruto (Raw Material) · Material Bruto (Raw Material); Kurzfilm 2007 Convite Para Jantar com o Camarada Stalin (Invitation to Dine with Comrade Stalin); 10 Min. · Convite Para Jantar com o Camarada Stalin (Invitation to Dine with Comrade Stalin); Kurzfilm 2010 Permanências (Permanences); 34 Min. · Permanências (Permanences); Kurzfilm 2013 Tremor; Kurzfilm · Tremor; 14 Min. 2016 Elon Não Acredita na Morte (Elon doesn't believe in Death) · Elon Não Acredita na Morte (Elon doesn't believe in Death); 75 Min. 2018 Russa · Russa; mit João Salaviza, 20 Min., Berlinale Shorts 2019 Vaga Carne (Dazed Flesh); mit Grace Passô, 45 Min.

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2020