Gushing Prayer

Die Schüler Yasuko, Yoichi, Koichi und Bill wollen durch Gruppensex dem Gefühl tiefgreifender Weltentfremdung etwas entgegensetzen und auf diese Weise herausfinden, ob es möglich ist, sich von der korrumpierten Gesellschaft der Erwachsenen loszusagen. Als Yasuko bekennt, eine Affäre mit ihrem Lehrer gehabt zu haben, lässt sie sich einreden, sie sei eine Prostituierte; so wird Sex für sie zu einem Geschäft ohne jedes Vergnügen. Yasuko begibt sich auf eine Odyssee der Selbsterkundung, um herauszufinden, wie weit sie gehen kann.
Der verrätselte ästhetische Grenzgänger des politisch radikalsten Regisseurs, der sich dem „pinku eiga“ zuwandte, bedient sich authentischer Abschiedsbriefe von Selbstmördern und Folk-Musik von Masato Minami. Er erzählt vom Vakuum, das nach dem Scheitern der Studentenbewegung der 60er Jahre entstand. Die Stadtlandschaft von Shinjunku erscheint in den Bildern Hideo Itos, mit dem auch Wakamatsu regelmäßig zusammenarbeitete, in einer Verbindung aus dokumentarischem und inszeniertem Material. So erinnern die Jeeps und Panzer, die zur Terrorismusabschreckung durch die Straßen rollen, an die massive Polizeipräsenz im damaligen Tokio.
von Masao Adachi
mit Michio Akiyama, Yuji Aoki, Masaaki Hiraoka, Susumu Iwabuchi, Makiko Kim, Kazue 'Gaira' Komizu, Kaoru Miya, Shigenori Noda, Hiroshi Saito
Japan 1971 Japanisch 74’ Farbe & Schwarz-Weiß

Mit

  • Michio Akiyama (Boy 1)
  • Yuji Aoki (Bill)
  • Masaaki Hiraoka (Cock 1)
  • Susumu Iwabuchi (Cock 2)
  • Makiko Kim (Yoko)
  • Kazue 'Gaira' Komizu (Mann)
  • Kaoru Miya (Koichis Mutter)
  • Shigenori Noda (Arai)
  • Hiroshi Saito (Koichi)

Stab

Regie Masao Adachi
Buch Izuru Deguchi / Masao Adachi
Kamera Hideo Ito
Montage Isamu Nakajima
Musik Masato Minami
Produzentin Daisuke Asakura / Keiko Sato Kokuei
Produzent*in Kazuto Mirita Interfilm

Weltvertrieb

Rapid Eye Movies

Produktion

Kokuei

Interfilm

Masao Adachi

Geboren 1939 in Kitakyushu auf der japanischen Insel Kyushu. Mit seinen Filmen Wan (1961), Sain (1963) und Gingakei (1967) gehörte Adachi zu den wichtigsten Vertretern der japanischen Underground-Avantgarde der 60er Jahre. Für Wakamatsu Productions inszenierte Masao Adachi einige der radikalsten „Pink Films“, darunter Seiyugi (1968) und Jogakusei gerira (1969). Neben seiner Arbeit als Drehbuchautor und Regisseur ist Adachi auch als Filmtheoretiker und -kritiker tätig.

Filmografie (Auswahl)

1963 Sain (Sealed Vagina) 1967 Gingakei (Galaxy) 1969 Seiyugi (Sex Play) · Jogakusei gerira (High School Girl Guerrilla) · Ryakusho: renzoku shasatsu-ma (AKA Serial Killer) 1971 Funshutsu kigan: 15-sai no baishunfu (Gushing Prayer: A 15-Year-Old Prostitute) · Sekigun-PFLP: Sekai senso sengen (Red Army / PFLP Declaration of World War); Co-Regie: Matsuda Masao 2007 Yûheisha/terorisuto (Prisoner/Terrorist) 2016 Danjiki geinin (Artist of Fasting)

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2018