Nienasycenie

Insatiability | Die Unersättlichkeit
Der polnische Autor Stanislaw Ignacy Witkiewicz (1885–1939) hat mit Romanen, Erzählungen, Theaterstücken, Bildern und Fotografien ein avantgardistisches Gesamtkunstwerk hinterlassen. Wie sein autobiografischer Roman „622 Abstürze Bungos“ erzählt auch „Unersättlichkeit“ (1930) vom unheilvollen Einfluss einer „dämonischen Frau“.
„Unersättlichkeit“ spielt in einem Europa der nahen Zukunft. Während
der alte Kontinent sich gegen die Eroberung durch die Chinesen behauptet, muss der 18 Jahre junge Genezip seine Identität – in sexueller, sozialer und metaphysischer Hinsicht – erst noch entdecken. Als sein Vater, ein herrischer Brauereibesitzer, auf dem Sterbebett liegt, gerät Genezip unter den Einfluss einer russischen Prinzessin: Irina di Ticonderoga, rothaarig und dominant, die frühere Mätresse seines Vaters. Seine Unschuld verliert Genezip allerdings an den avantgardistischen Komponisten Putricides Tengier, einen buckligen Homosexuellen, der den armen Jungen mit philosophischen Argumenten verführt, während er ihn bei einer nächtlichen Begegnung gleichzeitig vor einem Angriff heulender Wölfe beschützt.
Als sich Genezip auf Geheiß seines Vaters dem Kommandeur KocmoŒluchowicz unterstellt, der Polen gegen die „Schlitzaugen“ verteidigt, nimmt das Verhängnis seinen Lauf. Denn in der Hauptstadt macht der junge, autoritätsfixierte Soldat Bekanntschaft mit dem modernen Großstadtleben. Von diversen sexuellen Begegnungen seelisch angeknackst, ergibt er sich mit masochistischer Lust schließlich ganz dem Kommandeur, in dem er einen Ersatzvater findet, und der russischen Schauspielerin Persy, die ihre Vorgängerin an Dominanz und Dämonie noch übertrifft.
von Wiktor Grodecki
mit Michal Lewandowski, Cezary Pazura, Katarzyna Gniewkowska, Weronika Marczuk-Pazura, Leon Niemczyk
Polen / Tschechien 2003 125’

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Sting Productions

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