U-Carmen eKhayelitsha

Georges Bizets „Carmen“ ist eine der populärsten Opern der Musikgeschichte. Daran hat sich seit der Uraufführung am 3. März 1875 nichts geändert. Für das Opernlibretto griffen Henri Meilhac und Ludovic Halévy auf die Novelle von Prosper Mérimée zurück. Angesiedelt in einem Armenviertel von Sevilla, dreht sich in dieser Oper alles um Liebe, Hass, Eifersucht, Rache, erotische Obsessionen, Begierde und Wahnsinn. In ihrem spannenden Gegensatz aus Exotismus und Realismus wirkt die Story erstaunlich alterslos; immer wieder lud sie Regisseure zu Neuinterpretationen ein.
Carmen ist keine Klischeefigur, kein Zigeunerinnen-Femme-Fatale-Konstrukt, sondern eine sinnliche, unabhängige Frau, deren Freiheitsliebe und Mut auch angesichts des Todes ungebrochen bleibt. Ihre Leidenschaft vermischt sich mit den impulsiven Obsessionen Don Josés. Die Neuverfilmung folgt dieser Liebesgeschichte, deren tragisches Finale immer noch zu den spannendsten der Theatergeschichte gehört.
Für seine Adaption analysierte Regisseur Mark Dornford-May den Stoff gründlich. Sein Drehbuch, das eine vorangegangene Bühneninszenierung der Oper in einen abendfüllenden Spielfilm transponierte, erzählt die Liebesgeschichte von Carmen und Don José vor dem Hintergrund des aufreibenden Alltags in einer südafrikanischen Township. Für die Musikaufnahmen wurden die Liedtexte der Oper in Xhosa übersetzt.
von Mark Dornford-May
mit Pauline Malefane, Andile Tshoni, Zweilungile Sidloyi, Lungelwa Blou, Andiswa Kedama
Südafrika 2004 120’

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