Grbavica

Esma, eine alleinerziehende Mutter, lebt mit ihrer 12-jährigen Tochter Sara im Nachkriegs-Sarajevo. Sara möchte auf einen Schulausflug gehen. Esma nimmt einen Job als Kellnerin in einem Nachtclub an, um das Geld für den Ausflug aufzubringen.
Sara freundet sich mit Samir an, der – wie Sara – keinen Vater hat. Beide Väter sollen als Kriegshelden gestorben sein. Samir ist verwundert, dass Sara nicht weiß, wie ihr Vater starb – sein Vater wurde von Chetniks bei Zuc niedergemetzelt, als er nicht aus den Schützengräben fliehen wollte. Doch wann immer Mutter und Tochter das heikle Thema ansprechen, gibt Esma ausweichende Antworten.
Die Situation verkompliziert sich, als seitens der Schule angeboten wird, die Kinder könnten den Ausflug kostenfrei mitmachen, wenn sie die Bescheinigung vorlegten, Kind eines Kriegshelden zu sein. Esma erklärt Sara, dass der Leichnam ihres Vaters niemals gefunden wurde und sie daher die Bescheinigung nicht hat, aber versuchen werde, eine zu bekommen. Tatsächlich aber versucht sie, das nötige Geld von ihrer Freundin Sabine, ihrer Tante und ihrem Chef zu leihen.
Sara wird das Gefühl nicht los, dass etwas nicht stimmt. Und sie ist bestürzt, als die Liste für den Ausflug sie nicht als Kind eines Kriegshelden ausweist. Eine Mitschülerin schlagend, erklärt sie, dass ihr Vater an der Front bei Zuc niedergemetzelt wurde, als er den Schützengraben nicht verlassen wollte. Zu Hause aber stellt sie die Mutter zur Rede. Sie möchte die Wahrheit wissen! Esma bricht zusammen und enthüllt Sara auf schmerzhafteste und brutalste Weise die Wahrheit: Esma wurde in einem Kriegslager vergewaltigt und gezwungen, das Kind auf die Welt zu bringen. Sara ist das Kind eines Chetnik! Ein erster Schritt, das Trauma zu bewältigen, ist getan…
von Jasmila Zbanic
mit Mirjana Karanovic, Luna Mijovic, Leon Lucev
Österreich / Bosnien und Herzegowina / Deutschland / Kroatien 2005 90’

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