Armin

Ibro und sein 13-jähriger Sohn Armin begeben sich von ihrem bosnischen Heimatstädtchen auf die Reise ins nur wenige hundert Kilometer entfernte Zagreb. Dort ist Armin zum Casting einer deutschen Filmproduktion eingeladen, in der es um den Krieg im ehemaligen Jugoslawien geht. Mit dem möglichen Engagement verbindet sich die Hoffnung auf bessere Zeiten. Doch bei der Ankunft in dem Fünfsternehotel in der kroatischen Hauptstadt stellen sie fest, dass sie in einer Welt angekommen sind, die einem anderen Planeten gleicht und deren Spielregeln sie nicht kennen.
Die Figuren entwickeln ihre menschliche Wärme in zögerlich angelegten Schleifen - Verdienst eines beachtenswerten Schauspielerduos. Ihre nonverbale Kommunikation manifestiert sich in kleinen Gesten, minimalen Augenaufschlägen und dezent eingesetzter Körpersprache - von der Unbeholfenheit gegenüber der aalglatten Produktionssekretärin bis zu der von Zwistigkeiten begleiteten Wartezeit im Hotelfoyer. Der anfängliche Grundton der Schwermut wird überlagert von der zwischenmenschlichen Fürsorge und subtiler Situationskomik, mit der Regisseur Ognjen Svilicic den Culture clash beschreibt. Dabei bleiben Vater und Sohn die grantelnden Figuren, die sie vorher auch schon waren - Menschen, die sich als souverän genug erweisen, nicht auf das globalisierte Dauerlächeln des "Neuen Europa" hereinzufallen.
Bernd Buder
von Ognjen Svilicic
mit Emir Hadzihafisbegovic, Armin Omerovic-Muhedin, Marie Bäumer
Kroatien / Deutschland / Bosnien und Herzegowina 2007 82’

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