Andy Warhol: A Documentary Film

Der Kunsthistoriker Neil Printz sieht in ihm schlicht einen Markstein der Kultur, dessen Bedeutung über die Kunstgeschichte weit hinausreicht: "Andy Warhol ist ein Markstein unserer Alltagskultur, der gesamten Kultur seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Für mich ist er der wahrscheinlich bedeutendste Künstler in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, vielleicht sogar der wichtigste Künstler des gesamten Jahrhunderts. Wenn wir einen visuellen Ausdruck dafür finden sollten, was es heißt, in den vergangenen 50 Jahren gelebt zu haben, dann würde das Bild irgendwo im Universum Andy Warhols aufzufinden sein. Man könnte sich darüber streiten, was für ein Bild es ist. Es könnte eines der Gemälde von Marilyn Monroe sein. Es könnte ein Gemälde aus der Serie mit den Autounfällen sein oder die Atombombe oder eine Campbell's-Suppendose. Aber ich schätze, wenn wir uns auf ein Gemälde festlegen müssten, dann wäre es eines von Andy Warhol."
Kein Künstler des vergangenen Jahrhunderts stand stärker im Rampenlicht als er, kein anderer inszenierte sich dort auf so unnachahmliche Weise - und von kaum einem anderen Künstler sind so viele visuelle Dokumente überliefert. Aus ihnen rekonstruiert diese vierstündige Dokumentation nicht nur den Lebenslauf Andy Warhols und seine brillante Karriere innerhalb des Undergrounds und des Kunstbetriebs. Das umfangreiche Archivmaterial illustriert darüber hinaus die amerikanische Kulturgeschichte von den 50er bis zu den 70er Jahren, als Warhols "Factory" zu einem Zentrum der amerikanischen Gegenwartskunst und Popkultur wurde. Nicht nur sei ne "Superstars" wie Edie Sedgwick, Viva und Candy Darling bildeten damals sein "Material", sondern auch Berühmtheiten wie Bob Dylan, Dennis Hopper oder Susan Sontag. Sie und viele andere Stil-Ikonen jener Jahre sind in Originaldokumenten präsent, darunter viele bisher noch unveröffenlichte.
von Ric Burns USA 2006 234’

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