James Joseph Dresnok ist ein Überläufer. 1962, als sich der Kalte Krieg auf dem Höhepunkt befand, wechselte der US-Soldat die Seite - und desertierte aus Südkorea, wo er als Grenzposten in der entmilitarisierten Zone eingesetzt war, in die kommunistische Volksrepublik des Nordens. Über die Gründe dafür hat er bislang beharrlich geschwiegen. Zusammen mit drei weiteren Deserteuren veröffentlichte er in Nordkorea propagandistische Broschüren, in denen sie berichteten, welch glückliches Leben sie dort führten. Sie traten auch in Filmen auf und wurden als Nationalhelden präsentiert. James Dresnok ist der letzte von ihnen, der noch immer in Nordkorea lebt. Seit 1962 hat er keinen Kontakt zu Besuchern aus dem Ausland gehabt. In diesem Film erzählt er zum ersten Mal seine Geschichte. James Dresnok wuchs als Waisenkind in Virginia auf. Er verließ die Schule ohne Abschluss und ging, weil er keine große Wahl hatte, zur Armee. Für kurze Zeit war er in Deutschland stationiert, dann wurde er an die damals gefährlichste Grenze der Welt versetzt: in die entmilitarisierte Zone zwischen Süd- und Nordkorea. Seit seiner Fahnenflucht vor über 40 Jahren lebt James Dresnok nun schon in Pjöngjang. Er stand im Dienst der koreanischen Volksarmee, bei der er als Englischlehrer tätig war. Er hat die Landessprache gelernt und sich in ein System eingefügt, das strikt antiamerikanisch ist. Der Film zeigt sein alltägliches Leben und gibt erstaunliche Einblicke in eine Gesellschaft, die hierzulande weithin unbekannt ist.
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