Nach ihrem Militärdienst in der israelischen Armee setzen sich viele der jungen Soldaten und Soldatinnen für einige Zeit nach Nordindien ab. Ihre Abfindung investieren sie in Drogen aller Art. Hoch oben in den Bergen sitzen sie vor gigantischen Wasserpfeifen, genießen die Aussicht oder tanzen rund um die Uhr. Doch die wenigsten scheinen sich entspannen zu können. Fast mechanisch und zumeist unreflektiert erzählen die jungen Israelis von ihren Einsätzen in den besetzten Gebieten, werden von ihren Erinnerungen eingeholt. Manche leiden gar unter Wahnvorstellungen und psychotischen Schüben. Aber der israelische Staat hat vorgesorgt, es gibt therapeutische Auffangzentren, Orthodoxe bieten Gesprächsrunden an, während sich ein ehemaliger Mossad-Agent um die besonders schweren Fälle kümmert. Er sammelt die Ausgerasteten wieder ein. Yoav Shamirs Dokumentarfilm zeichnet das indirekte Porträt einer Gesellschaft, die unter permanenter Anspannung steht und nicht weiß, wie sie diesem Druck Luft machen soll. Wenn die Regenzeit im Norden Indiens einsetzt, reist die gesamte Community nach Goa – einschließlich des Mossad-Agenten und der Therapeuten.
Anke Leweke
Anke Leweke
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