Effi Briest

Auf Wunsch ihrer Eltern heiratet die temperamentvolle 17-jährige Effi Briest den fast 20 Jahre älteren Baron von Innstetten – einen früheren Verehrer ihrer Mutter. Mit dieser aus Vernunft geschlossenen Ehe beginnt für Effi ein eintöniges Leben fernab der Heimat: Innstetten widmet sich voll und ganz seiner politischen Karriere, und das verschlafene Ostsee-Küstenstädtchen Kessin bietet wenig Abwechslung. Bis Major Crampas auftaucht, ein Regi­ments­kamerad Innstettens und charmanter Frauenheld. Effi beginnt eine leidenschaftliche Affäre mit ihm und erfährt endlich, was Liebe bedeutet. Als Baron Innstetten Jahre später von der längst vergangenen Liebes­geschichte erfährt, fordert er Major Crampas zum Duell: „Ich liebe meine Frau, ja, seltsam zu sagen, ich liebe sie noch. – Aber wenn Sie so zu der Sache stehen und mir sagen: ,Ich liebe diese Frau so sehr, dass ich ihr alles verzeihen kann,’ so frage ich, muss es denn sein? – Weil es trotzdem sein muss. Man ist nicht bloß ein einzelner Mensch, man gehört einem Ganzen an, und auf das Ganze haben wir beständig Rücksicht zu nehmen.“ Für Crampas endet das Duell tödlich. Effi hingegen wird – anders als bei Fontane – ihre Konsequenzen ziehen und den Schritt in ein neues Leben wagen …
Der große Liebes- und Ehebruchsroman „Effi Briest“, der 1895 als Buch
veröffentlicht wurde, bedeutete den literarischen Durchbruch Theodor Fontanes. Die Regisseurin Hermine Huntgeburth interpretiert den Klassiker in ihrer Verfilmung aus heutiger Sicht. In EFFI BRIEST verbindet sie den Reiz des historischen Stoffes mit dem Bewusstsein der Gegenwart und zeigt die junge Effi in einer emanzipatorischen Entwicklung.
von Hermine Huntgeburth
mit Julia Jentsch, Sebastian Koch, Misel Maticevic, Juliane Köhler, Thomas Thieme
Deutschland 2008 118’

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