Treeless Mountain

Die sechsjährige Jin und ihre kleine Schwester Bin haben eine überforderte, alleinerziehende Mutter. Eines Tages lässt sie das kleine Apartment in Seoul räumen und bringt ihre Töchter zu deren Tante, die auf dem Land lebt. Die Mutter verschwindet, angeblich nur vorübergehend, um den Vater in Amerika zu suchen. Die Tante trinkt und überlässt die Mädchen sich selbst. Jin und Bin fangen Grashüpfer und grillen und verkaufen sie, im anrührenden, aber ernsthaften Versuch, sich in einer gar nicht kindgerechten Welt zurechtzufinden. Von ihrer eigenen Kindheitsgeschichte inspiriert, erzählt So Yong Kim in diesem Film vom Verrat an familiärer Geborgenheit. Gänzlich unsentimental gelingt es ihr mit Bildern mehr als mit Worten eine Welt zu erschaffen, in der der Zuschauer Zeuge eines Verbrechens wird. Obwohl niemand Gewalt ausübt – die Kinder sind nur einfach nicht mehr gewollt. Inmitten einer zu schnell industrialisierten Gesellschaft scheint die Sonne auf Wiesen voller Pampasgras zwischen den Baustellen, und das Prinzessinnenkleid der kleinen Bin tropft an der Wäscheleine. Mit einer seltsamen Wucht erlebt man, wie Kinder durch die Lügen der Erwachsenen aus ihrem Paradies vertrieben werden können.
von So Yong Kim
mit Kim Hee-Yeon, Kim Song-Hee
USA / Südkorea 2008 89’

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Memento Films International

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