Meotjin haru

My Dear Enemy
Ein Wiedersehen mit seiner Exfreundin hatte sich Byung-Woon angenehmer vorgestellt. Nach einem Jahr der Trennung steht Hee-Su plötzlich in einer Zockerhalle vor ihm und fordert ohne Umschweife eine stattliche Geldsumme zurück, die sie ihm einst geliehen hatte. So beginnt ein Roadmovie durch die graue Metropole Seoul, von einer Bekanntschaft, die der nonchalante Byung-Woon um Geld angeht, zur nächsten. Für die misstrauische, ungeduldige Hee-Su hält jede dieser Stationen Erniedrigungen verschiedener Art bereit, aber auch unerwartete Einblicke in das Leben ihres ehemaligen Geliebten, den sie am Ende eines anstrengenden Tages mit neuen Augen sieht. Regisseur Lee Yoon-Ki, bekannt als Spezialist für subtile Alltagsdramen mit starken weiblichen Hauptfiguren („This Charming Girl“, „Ad Lib Night“) hat sich mit My Dear Enemy selbst übertroffen. Unmerklich lenkt er den Fokus des Films von dem übertrieben lässigen, mitteilsamen Schuldner auf die entnervte, schweigsame Gläubigerin. In dieser Rolle liefert Jeon Do-Yeon eine der überzeugendsten Darstellungen ihrer Karriere. Als am Abend ihr Auto abgeschleppt, der Weg per U-Bahn und zu Fuß fortgesetzt und das Geld beinahe zusammengebracht ist, hat Hee-Su mit den Demütigungen des Tages auch so etwas wie Demut erfahren, und für einen Moment tritt ein Lächeln auf ihr Gesicht.
von Lee Yoon-Ki
mit Jeon Do-Youn, Ha Jung-Woo
Südkorea 2008 123’

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