"Kanikōsen" ist ein Männerfilm, ein Kriegsfilm, ein prosozialistischer Agit-Prop-Film, ein moderner Tanzfilm mit Kasatschok-Einlagen und die Verfilmung eines aktuellen Bestsellers aus Japan, der vor 80 Jahren von einem Helden der Arbeiterliteratur geschrieben wurde. Vor allem aber ist es ein neuer Sabu-Film: Kaum ein anderer Regisseur hätte den Mut, historische Miniaturen mit kinematografischen Versatzstücken aus fast vergessenen Genres zu einem stilisierten Politfilm zu kombinieren. Er spielt vorwiegend auf einem an Metropolis-Kulissen erinnernden Schiff, wo zu Ehren des Vaterlands Krebse gefangen und in Dosen verarbeitet werden. Die Männer schuften selber wie Maschinen, angetrieben von den Peitschenhieben des gut aussehenden Vorarbeiters Asakawa. Das Leben ist so brutal, dass überzogene Fantasien von einem glücklichen nächsten Leben Suizidabsichten wecken. Bis zwei Verdammten die Flucht über das neblige Nordmeer schaffen und von einem sowjetischen Frachter gerettet werden. Die Begegnung mit den Sowjets bringt eine überraschende Wende in das trübe Diesseits, die Flüchtlinge kehren lachend zurück zu ihren Landsmännern und zetteln eine Revolution an, die alle Fragen zu Gegenwartsbezügen der literarischen Vorlage äußerst charmant beantwortet.