Aarekti Premer Golpo

Just Another Love Story
Männer in Frauenrollen sind typisch für das traditionelle bengalische Theater. Einer der letzten noch lebenden androgynen Stars des bengalischen Theaters ist Chapal Bhaduri. Ein junger schwuler Filmemacher will einen Film über die Theaterlegende drehen und bittet den 71-Jährigen deshalb um ein Interview. Ein konzentriertes Gespräch beginnt, das schnell den Rahmen eines normalen Interviews überschreitet. Als der Schauspieler von den schmerzlichsten Augenblicken in seinem Dasein als Bühnen-Heroine erzählt, haben der junge Filmemacher und sein bisexueller Kameramann das Gefühl, ganz ähnliche Erfahrungen und Konflikte in ihrem Leben überstanden zu haben.
Zwei Erzählstränge nehmen ihren Lauf, von denen der Hauptstrang dem Fortgang des Interviews folgt, während der andere, der fiktionale, Szenen aus dem Leben der alternden Bühnendiva erzählt. Jenseits der Gegensätze zwischen dem objektiveren und dem eher subjektiven Strang, dem distanzierten und dem intimen, dem frechen und dem schüchternen, vermittelt sich die tiefe Empathie zwischen Interviewer und Interviewtem.
Bis vor kurzem wurde Homosexualität in Indien als kriminelle Straftat verfolgt und bestraft. Die Idee zu AAREKTI PREMER GOLPO entstand vor der Aufhebung dieser menschenfeindlichen Rechtspraxis. Weil sich am Ressentiment gegenüber der Homosexualität wenig geändert hat, ist das Thema des Films heute ebenso relevant wie noch vor der Reform.
von Kaushik Ganguly, Rituparno Ghosh
mit Rituparno Ghosh, Indraneel Sengupta, Chapal Bhaduri, Raima Sen, Jisshu Sengupta
Indien 2009 128’

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