Die Schwiegermutter des Regisseurs steht am Küchentisch und knetet kindskopfgroße Klopse. Sie rät von Küchenmaschinen ab: „Es schmeckt besser, wenn du die Hände benutzt. Ich habe sie zwei Jahre nicht gewaschen. Was glaubst du, wie viel Vitamine sie haben.“ Der Ehemann kommt in die Küche, in der seine Mutter am Tisch sitzt und Eier pellt. Er scheint keinen Appetit auf Hackfleisch und Weinblätter zu haben. „Wenn ich Pizza mache, das mag er“, stöhnt seine Frau: „Seit 35 Jahren lebe ich nicht nur mit meinem Mann, sondern mit seinem ganzen Stamm. Sein Vater und seine Mutter, seine Schwester, ihre Kinder, ihr Mann und fünf Kinder...“
Der Dokumentarfilmer Mohammad Shirvani drehte in fünf Küchen seiner Verwandten und dazu in seiner eigenen. Am Herd stehen immer Frauen, manchmal allein oder mit Verwandten. Der Ton ist nicht zimperlich.
Die Frau des Regisseurs kocht in der Neubauküche für das Filmteam und urteilt drastisch über die Kluft zwischen Mann und Frau: „Sobald das Essen vorbei ist, lehnen sich die Männer zurück. Und die Frauen beugen sich vor, um die Teller abzuräumen. Heute ist das Leben modern geworden. Die Männer lehnen sich nicht mehr auf dem Boden zurück, sondern in Sesseln. Und dann reden sie über Politik. Das ist der Moment, wenn du sie einen nach dem andern köpfen möchtest.“ Der Regisseur Mohammad Shirvani resigniert: „Wir sind dazu verdammt, immer so weiter zu machen wie unsere Vorfahren.“
Der Blick in die iranische Küche liefert symptomatische Bilder über gesellschaftliche Konflikte, die nicht nur für den Iran relevant sind. Zugleich macht er Appetit auf Essen, das mit Begeisterung gekocht und mit der Familie gegessen wird.
Der Dokumentarfilmer Mohammad Shirvani drehte in fünf Küchen seiner Verwandten und dazu in seiner eigenen. Am Herd stehen immer Frauen, manchmal allein oder mit Verwandten. Der Ton ist nicht zimperlich.
Die Frau des Regisseurs kocht in der Neubauküche für das Filmteam und urteilt drastisch über die Kluft zwischen Mann und Frau: „Sobald das Essen vorbei ist, lehnen sich die Männer zurück. Und die Frauen beugen sich vor, um die Teller abzuräumen. Heute ist das Leben modern geworden. Die Männer lehnen sich nicht mehr auf dem Boden zurück, sondern in Sesseln. Und dann reden sie über Politik. Das ist der Moment, wenn du sie einen nach dem andern köpfen möchtest.“ Der Regisseur Mohammad Shirvani resigniert: „Wir sind dazu verdammt, immer so weiter zu machen wie unsere Vorfahren.“
Der Blick in die iranische Küche liefert symptomatische Bilder über gesellschaftliche Konflikte, die nicht nur für den Iran relevant sind. Zugleich macht er Appetit auf Essen, das mit Begeisterung gekocht und mit der Familie gegessen wird.