Im Angesicht des Verbrechens Teil 1
In Face of the Crime
© ARD/Julia von Vietinghoff
Als in den zwanziger Jahren Hunderttausende Exilrussen, die vor Lenins Revolution geflohen waren, das Stadtbild Berlins prägten, verpassten die Berliner dem Stadtteil Charlottenburg den Spitznamen Charlottengrad. Viele Einwanderungswellen später spielt dort Dominik Grafs Im Angesicht des Verbrechens – eine gewagte Story über Pflicht und Schuld, vor allem aber über die Schwierigkeit des Individuums, sich in einer Welt zu behaupten, die den Platz des Einzelnen vor allem über seine Herkunft definiert. Marek Gorskys Familie ist jüdisch, sie stammt aus Russland. Er ist Polizist, seine Schwester Stella mit dem Boss eines mafiösen Unternehmens verheiratet. Marek wird in den blutigen Krieg zweier Clans hineingezogen; er wird den Tod seines älteren Bruders aufklären und sich verlieben, in eine junge Ukrainerin, die in Berlin zur Luxusprostitution gezwungen wird. Graf nutzt mit seinem außergewöhnlichen neuen Film einen nicht zu unterschätzenden Vorzug des Serienformats: ausufern zu dürfen, sich mit Nebenfiguren beschäftigen, sich Details widmen zu können. In einer Folge wird ein aussteigewilliger Unterboss zur Hauptfigur, in einer anderen rückt ein korruptes Polizistenpärchen in den Mittelpunkt. Ein nicht abreißender Strom von Geschichten, ein großes Epos.
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